Wissenschaftlicher Name: Aronia
Volkstümlicher Name
- Schwarze Eberesche
- Zwergvogelbeere
Anwendungsgebiete
- Harnwegsinfekte
- Entzündungen
- Gefäßkrankheiten
Wichtigste Inhaltsstoffe
- Flavonoide
- Mineralien
- Vitamine
Frauen wissen längst um die entzündungshemmende Wirkung von Aronia (Apfelbeere). Denn bei entzündlichen Harnwegsinfekten – von denen das weibliche Geschlecht bekanntlich besonders häufig betroffen ist – leistet die kleine Schwester des Apfels stets gute Dienste.
Sie ist also nicht nur eine leckere, sondern auch gesunde und heilsame Frucht. Einzelheiten zu Inhaltsstoffen und Wirkung findest Du nachstehend.
Heilsame Apfelbeere aus der russischen Volksheilkunde
Wie ihr großer Bruder, der Apfel, gehört auch die Apfelbeere zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Das „Beere“ in Apfelbeere ist dabei etwas unglücklich gewählt, denn eigentlich besitzt Aronia kleine Apfelfrüchte, die im Querschnitt nicht recht viel anders aussehen als ein gewöhnlicher Apfel.
Allerdings sind die Früchte der Aronia um einiges kleiner und wachsen in traubigen Fruchtständen, wie man sie für gewöhnlich eher bei echten Beeren beobachtet. Zudem besitzen Apfelbeeren ein tiefrot gefärbtes Fruchtfleisch, das ebenfalls eher an Beeren erinnert. Heilpflanzlich genutzt werden dabei vor allem zwei Arten der Beere:
- Schwarze Apfelbeere / Schwarze Eberesche (Aronia melanocarpa)
- Rote Apfelbeere / Zwergvogelbeere (Aronia arbutifolia)
In Russland wurde die Apfelbeere vor allem wegen ihrer guten Winterhärte zum Dauerbrenner. Dabei stammt sie eigentlich aus Nordostamerika. Erst um 1900 wurde sie von dem russischen Botaniker Iwan Wladimirowitsch Mitschurin entdeckt, der die frostharte Pflanze anschließend als Wildobst in seiner Heimat etablierte.
Von Bedeutung für die russische Bevölkerung war zum einen der hohe Vitamin-C-Gehalt der Aronia. Ein Nährstoff, den man im kühlen Russland außer in Kohlsorten nicht allzu leicht kultiviert bekommt. Vitamin-C ist auch in den Brennesselsamen reichlich vorhanden.
Zum anderen entdeckten die Russen schon kurz nach der Einführung der Apfelbeere auch deren heilsame Aspekte. In der russischen Volksheilkunde nutzte man sie darum alsbald zur Behandlung von
- Arteriosklerose
- Bluthochdruck
- Magenschleimhautentzündungen
- und Harnwegsinfekten.
Vor allem die Heilwirkung bei Harnwegsinfektionen machte Aronia im letzten Jahrhundert über die Grenzen Russlands hinaus bekannt.
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Die Wirkung – natürliches Antibiotikum und Gefäßschützer
Schon allein ihr hoher Vitamingehalt macht Beere zu einer äußerst gesunden Frucht. Für die Heilwirkung sind aber noch weitere Inhaltsstoffe entscheidend.
Flavonoide und Gerbstoffe bekämpfen Entzündungen
Gerbstoffe gehören zu jenen bedeutsamen Pflanzenstoffen, die für ihre exzellente Wirkung gegen mikrobielle Infektionserreger (z.B. Bakterien und Pilze) bekannt sind. Da sie Haut und Schleimhäute austrocknen, zieht sich das Gewebe unter ihrem Einfluss zusammen und bietet den Erregern somit keinen Nährboden mehr.
Mit ihrer desinfizierenden Wirkung sind die Gerbstoffe der Aronia aber nicht allein. Noch deutlich höher ist nämlich der Gehalt an Flavonoiden in der Apfelbeere. Die sekundären Pflanzenstoffe besitzen ebenfalls antimikrobielle Eigenschaften, wirken darüber hinaus aber auch
- antiallergisch
- antikarzogen (krebshemmend)
- und antiviral.
Gegen die Kombinationswirkung von Gerbstoffen und Flavonoiden haben zahlreiche Gesundheitsbeschwerden nur selten eine Chance. Ideal sind die beiden Pflanzenstoffe zum Beispiel zur Behandlung von
- allergischen Entzündungsreaktionen,
- Harnwegsinfekten,
- Magen-Darm-Entzündungen,
- entzündlichen Hauterkrankungen,
- entzündlichen Leber- und Gallenerkrankungen,
- Blutungen und Wunden.
Anthocyane schützen Herz- und Gefäße
Eine gewisse Sonderstellung unter den Flavonoiden nehmen die rot bis blauviolett oder schwarz färbenden Anthocyane ein. Den Pflanzenfarbstoffen wird neben dem für Flavonoide charakteristischen, entzündungshemmenden Effekt zusätzlich eine
- antioxidative,
- gefäßschützende
- und harnfördernde
Wirkung nachgesagt. Die harnfördernde Eigenschaft der Anthocyane ist dabei vor allem für Harnwegsinfekte sehr bedeutsam, denn dank ihr und den antimikrobiellen Flavonoid-Eigenschaften machen Anthocyane die Apfelbeere zu einem idealen Heilkraut für die Harnwegstherapie.
Als Antioxidantien, die im Körper freie Radikale einfangen, sind die Anthocyane der Aronia hingegen interessant für die Behandlung von Herz- und Gefäßkrankheiten, darunter
- Arteriosklerose,
- Bluthochdruck,
- Durchblutungsstörungen,
- und Herzerkrankungen.
Wissenswertes: Je dunkler eine Frucht gefärbt ist, desto höher ist ihr Gehalt an Anthocyanen. Neben der Blaubeere und Brombeere stellt die Schwarze Apfelbeere dabei eine der drei wichtigsten essbaren Beeren mit hohem Anthocyangehalt.
Vitamine und Mineralien verstärken die Heilwirkung der Aronia
Zu den wichtigsten Vitaminen und Mineralstoffen, die erstaunlich reich in der Apfelbeere enthalten sind, zählen
- Vitamin C (Ascorbinsäure)
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Eisen
- und Jod.
Vitamin C unterstützt insbesondere die antioxidative Wirkung der Beere. Daneben ist Ascorbinsäure gemeinsam mit dem als Folsäure bekannten Vitamin B9 für
- die Regulierung des Stoffwechsels,
- die Stärkung des Immunsystems
- und ein straffes Bindegewebe
wichtig. Ferner unterstützt Vitamin C die Aufnahme von Eisen im Dünndarm. Das Mineral wird im Körper zum bluteigenen Sauerstofftransport benötigt und versorgt damit alle Organe mit frischem Sauerstoff.
Jod spielt in der Aronia hingegen eine besondere Rolle für deren desinfizierende Eigenschaften. Denn ähnlich wie Flavonoide wirkt Jod antimikrobiell und wundstillend.
Alles in Allem beschleunigt die Kombinationswirkung der in Apfelbeeren enthaltenden Vitamine und Mineralien die Genesung nach einer entzündlichen Infektion.
Inhaltsstoffe der Aronia im Überblick | Wirkung |
---|---|
Flavonoide v.a. Anthocyane |
wirken antimikrobiell, antiviral, antioxidativ, antikarzogen, blut- und wundstillend, entzündungshemmend, harntreibend, herz- und gefäßschützend |
Gerbstoffe | haben ähnlich wie Flavonoide eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung |
Vitamine Vitamin C, Vitamin B9 |
regen den Stoffwechsel an, stärken das Immunsystem und unterstützen die Zellregeneration |
Mineralien Eisen, Jod |
verbessern die Sauerstoffzufuhr im Blut und in den Organen, unterstützen den desinfizierenden Effekt der Aronia |
Anwendung der Aronia – am besten als Tee
Da die Samen der Apfelbeeren im rohen Zustand geringe Mengen der giftigen Blausäure enthalten, sollte man die Früchte vor dem Verzehr am besten erhitzen. Außerdem weisen die rohen Apfelfrüchte einen äußerst herb-sauren Geschmack auf.
Am liebsten wird Aronia deshalb mit viel Zucker zu Gelee, Marmelade oder Saft verkocht.
Geht es um die gezielte Anwendung von Aronia als Heilkraut, so lässt man die Früchte am besten trocknen und verwendet dann 2 – 3 Teelöffel der Kräuter als Zutat für einen heilsamen Tee. Dieser kann ohne bestimmte Dosierungsrichtlinien täglich getrunken werden.
Unser Rezept für leckere Aronia-Marmelade:
Zutaten:
- 700 g frische Apfelbeeren
- 700 g Gelierzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 3 EL Zitronensaft
- 1. Wasche die Beeren gut und entstiele sie, bevor du sie auf geringer Flamme 20 min. lang kochst.
- 2. Danach werden die Beeren mit dem Pürierstab oder Mixer vorzerkleinert.
- 3. Als nächstes gibst du das Aronia-Püre zusammen mit Gelierzucker, Vanillezucker und Zitronensaft in einen großen Topf und erhitzt das Ganze für 5 min.
- 4. In Marmeladengläser abgefüllt hast du so einen leckeren Vorrat an Aronia für jede Jahreszeit!
Tipp:Die Marmelade lässt sich nach Belieben mit weiteren Früchten kombinieren!
Nebenwirkungen
Es sind keine besonderen Nebenwirkungen bekannt. Lediglich ein intensiver Verzehr von rohen Apfelbeeren sollte mit Blick auf den Blausäuregehalt der Samen vermieden werden, um leichten Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit oder Bauchschmerzen vorzubeugen.
Erfahrungen zeigen: Es gibt keinen Zweifel an der Wirkung
Wirkung | wissenschaftlich belegt? |
---|---|
desinfizierende Eigenschaften | ja |
blutdrucksenkende Eigenschaften | ja |
außergewöhnlich gute Wirkung gegen Harnwegsinfekte | ja |
Die Studienlage zur Aronia spricht eine klare Sprache und kommt in nahezu allen Fällen zum selben Ergebnis: Die Heilwirkungen der Aronia sind kein Schwindel.
Die beeindruckende Heil- und Präventionswirkung der Aronia in Sachen Harnwegsinfekte wurde dabei von norwegischen Forschern belegt, die in ihrer Pilotstudie nach der gezielten Gabe von Aronia-Saft an die Patienten eines Pflegeheims einen heimweiten Rückgang von Harnwegsinfekten feststellten.
Wissenswert: Infektionen der Harnwege sind ein allgemeines Problem in Pflegeheimen, wobei die einzige Behandlungsmaßnahme bislang aus pharmazeutischen Antibiotika bestand. Aronia könnte hier also eine echte Alternative zu den teils sehr starken Medikamenten sein, die gerade im Zuge einer Harnwegsinfektion häufig zu Pilzinfektionen als Folgeerkrankung führen.
Auch in Korea beschäftigten sich Forscher mit dem infektionshemmenden Potential der Apfelbeere. Sie entdeckten einen antiviralen Effekt der Aronia gegen den Grippevirus Influenza.
Eine positive Wirkung der Aronia gegen Bluthochdruck und Entzündungen bestätigten zudem die Finnen, wobei sie eine alte Zuchtkreuzung der Aronia aus Schwarzer Apfelbeere und anderen Aronia-Arten testeten. Die sogenannte Aronia mitschurinii gilt als Erbe des Pflanzenforschers und Entdeckers der Aronia, Iwan Mitschurin.
Aronia kaufen – Obstfachhandel, Drogerie, Apotheke oder Online
Frische Apfelbeeren kann man im Obstfachhandel meist nur in der Erntesaison gegen Mitte Herbst kaufen. Getrocknete Teekräuter und Säfte der Aronia findet man hingegen ganzjährig in zahlreichen Sortimenten. Hier eine kleine Auswahl:
Bild | Produktname | Preis |
---|---|---|
Aronia Original Bio Aroniabeeren getrocknet | ca. 9,99 €, 500 Gramm | |
BIO Aroniasaft | ca. 19,95 €, 3 Liter | |
BIO Aroniabeeren Pulver | ca. 14,90 €, 2 x 110 Gramm |
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