Bakterien im Magen. Diese Antwort ist immer schnell parat, wenn es um die Suche nach den Ursachen für Magenbeschwerden geht.
Sei es bei Magenschleimhautentzündungen, Geschwüren in Magen und Darm oder sogar bei Krebs – der Schuldige ist meist schnell gefunden: es ist der berühmt-berüchtigte Helicobacter pylori.
Sie wurden erst in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt. Und das, obwohl sie vermutlich schon seit 50.000 Jahren in unserem Magen hausen.
Aber was hat es auf sich mit den Bakterien in unserem Magen? Wie gefährlich sind sie? Und was hilft wirklich gegen die Beschwerden, die sie verursachen?
Wir haben hier die wesentlichen Antworten auf die zentralen Fragen rund um das Thema Bakterien im Magen übersichtlich zusammengestellt.
Wenn Bakterien auf den Magen schlagen
Bevor man die Bakterien im Magen fand ging man fast immer davon aus, dass die Ursache für Magenbeschwerden in einem Leiden der Seele zu suchen sei.
Heute geht man davon aus, dass der Helicobacter pylori und andere Bakterienarten im Magen viele Krankheiten verursachen.
Die winzig kleinen Organismen hatten sich in einer Umgebung eingenistet, in der man sie nie vermutet hätte, nämlich in der Magenschleimhaut.
Diese bildet die Magensäure, die aufgrund der enthaltenen Stoffe ziemlich ätzend ist. Sie ist auf diese Weise in der Lage, so ziemlich alles zu neutralisieren, was den Magen angreifen könnte, auch Bakterien.
Jedenfalls dann, wenn alle Schutzmechanismen intakt sind und greifen.
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Wie können sich Bakterien im Magen ansiedeln?
Der Helicobacter pylori allerdings und andere Kleinstlebewesen haben es geschafft, den Magen trotz aller Schutzbarrieren zu besiedeln.
Das konnte nur deswegen passieren, weil die Bakterien selbst einige Mechanismen entwickelt haben, um sich vor der Zerstörung durch Magensäfte zu schützen:
- Sie erzeugen mit Hilfe von Enzymen ein basisches Milieu um sich herum und
- sie schlüpfen unter die Schleimwand, mit der sich die Magenwand selbst vor Säure schützt.
So schützen sich Bakterien im Magen:
Magensäure hat einen pH-Wert von 1,0 – 1,5. Sie ist also so konzentriert, dass sie sämtliche Mikroorganismen abtöten kann. Die Bakterien schützen sich gegen die Säure mit einer Hülle aus Ammoniak. Den Ammoniak stellen sie her, indem sie Harnstoff mit Hilfe des Enzyms Urease spalten. Den Harnstoff wiederum gewinnen sie aus der Nahrung. Es wird vermutet, dass die Bakterien ihn sogar selbst herstellen können.
Der Magen reagiert auf den unerwünschten Eindringling: er sondert vermehrt Magensäure ab.
Das kann Gastritis und Magengeschwüre verursachen.
Das Immunsystem kämpft dagegen an, ist aber mit den Bakterien im Magen regelrecht überfordert.
Wenn es nämlich versucht, diese zu vernichten, dann „rächen“ sich die Bakterien dafür: sie geben Stoffe ab, die die Schleimhäute reizen.
Daraus kann ein regelrechter Teufelskreis erwachsen: Die ständige Reizung löst eine chronische Entzündung aus, zum Beispiel die am häufigsten diagnostizierte chronische Magenschleimhautentzündung Typ B.
Diese wiederum kann Geschwüre und im schlimmsten Falle Krebs verursachen.
Sind Bakterien im Magen ansteckend?
Bakterien wie der Helicobacter pylori werden von Mensch zu Mensch übertragen. Ob durch Speichel, Erbrochenes oder Stuhl, das ist bis heute nicht ganz klar.
Man weiß nur, dass die Infektion vermutlich schon im Kindesalter durch engen Kontakt innerhalb der Familie erfolgt. Im Erwachsenenalter ist die Ansteckungsgefahr gering.
Warum haben einige Menschen Probleme und andere nicht?
Fakt ist: Milliarden von Menschen tragen Bakterien in sich. Mit dem Helicobacter pylori leben allein in Deutschland geschätzte dreißig Prozent der Bevölkerung.
Warum also leiden nicht alle unter Beschwerden mit den Bakterien in ihrem Magen? Wahrscheinlich hatten die Ärzte mit ihrem traditionellen Wissen doch nicht ganz Unrecht.
Eine mögliche Antwort ist nämlich: Stress. Stress kann kann unser Immunsystem nachweislich beeinträchtigen und somit eine Ursache dafür sein, dass sich die Bakterien im Magen überhaupt erst einnisten können.
Andere Ursachen sind vermutlich Fehlernährung und der Konsum von Nikotin und Alkohol. Stress und Fehlernährung öffnen den Bakterien im Magen Tür und Tor.
Welche Behandlungsmethoden erfolgen bei Bakterien im Magen?
Ob sich Bakterien im Magen angesiedelt haben, kann durch eine Magenspiegelung mit Gewebeentnahme festgestellt werden.
Hierzu wird das Gewebe unter dem Mikroskop untersucht und zusätzlich meist auch noch ein Stuhl- und Atemtest durchgeführt.
Nach der Entdeckung der Bakterien im Magen suchte man nach Wegen, die Beschwerden zu lindern. Lange glaubte man auf dem richtigen Weg zu sein, indem man die Bakterien schlicht vernichtete.
Immerhin besserten sich dann die Symptome bei Entzündungen der Magenschleimhaut und bei Geschwüren in Magen und Darm.
Der Vernichtungsschlag erfolgt bis heute mit Hilfe von Antibiotika-Therapien in Kombination mit Säureblockern.
Liegt eine akute Gastritis vor und wird die Infektion durch Bakterien im Magen verursacht, dann muss außerdem zunächst eine Diät eingehalten werden.
Man muss dabei auf alles verzichten, was den Magen reizen könnte wie
Wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden, muss dies unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da nicht alle Arzneien bekömmlich sind.
Außerdem wird dringend empfohlen, Übergewicht und Stress zu reduzieren. Ähnliches gilt bei einer chronischen Gastritis.
Bei beiden Erkrankungen sollte in jedem Falle ein Arzt konsultiert werden.
Gibt es bewährte Hausmittel gegen Bakterien im Magen?
Als uraltes und sehr bewährtes Hausmittel bei Beschwerden im Magen gilt die Kamille-Rollkur:
Kamille-Rollkur – die traditionelle Rezeptur
4 Teelöffel Kamillenblüten
1/4 Liter Wasser
Wasser zum Kochen bringen, Kamillenblüten damit übergießen, 10 Minuten ziehen lassen.
Tee noch gut warm vollständig austrinken. Dann abwechselnd jeweils 5 Minuten
auf den Rücken,
auf die linke Seite,
auf den Bauch und
auf die rechte Seite legen.
Die Rollkur alle ein oder zwei Tage wiederholen, bis die Beschwerden abklingen.
In der Naturheilkunde setzt man aus Erfahrung auf diverse Heilmittel gegen Bakterien im Magen.
Dazu gehört zum Beispiel die Einnahme von Heilpflanzen zur Linderung der Beschwerden und zur Steigerung der Abwehr wie Myrrhe, Pfefferminze, Melisse, Gänsefingerkraut und Süßholz, die bei Magenproblemen meist in Form von Tee verabreicht werden.
Außerdem wird empfohlen, auf eine optimale Schlafhygiene, Entspannung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft sowie regelmäßige und vollwertige Mahlzeiten zu achten.
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