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Chronischer Durchfall – nicht nur lästig, sondern auch gefährlich

Chronischer Durchfall ist eine Verdauungsstörung, die von einem sehr flüssigen Stuhlgang geprägt ist.

Im Gegensatz zur akuten Diarrhö verschwinden die Symptome nicht einfach nach ein paar Tagen wieder, sondern bestehen über einen längeren Zeitraum hinweg weiter.

Chronischer Durchfall ist gar nicht so selten: Man geht davon aus, dass drei Prozent der Bevölkerung weltweit davon betroffen sind.

Viele Menschen erleben also irgendwann im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine Phase von chronischem Durchfall.

Das kann durchaus zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, besonders wenn die Krankheit unbehandelt bleibt.

Die Betroffenen verlieren viel Flüssigkeit und jede Menge essentielle Nährstoffe. Daher ist es wichtig, die Ursachen von chronischem Durchfall zu erkennen und die zugrunde liegende Erkrankungen möglichst frühzeitig zu behandeln.

Chronischer Durchfall – Symptome

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Durchfall wird von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich definiert:

Die einen sprechen schon dann von Durchfall, wenn die Konsistenz des Stuhlgangs flüssig ist und sie öfter „müssen“ als gewöhnlich.

Für andere ist die Häufigkeit (Frequenz) und die Dringlichkeit des Stuhldrangs ausschlaggebend. Sie müssen öfter und es ist meistens sehr, sehr dringend bis hin zur Inkontinenz.

In der Medizin werden generell zwei Kriterien herangezogen:

  • eine erhöhte Defäkationsfrequenz (Defäkation = Ausscheiden von Stuhl), d. h. mehr als dreimal am Tag oder
  • ein erhöhtes Stuhlgewicht (mehr als 200 g pro Tag).

Ärzte unterscheiden außerdem die akute und die chronische Diarrhö anhand der Dauer der Symptome: meistens spricht man überhaupt erst ab etwa vier Wochen von chronischem Durchfall.

Die Erkrankung weist also folgende Eigenschaften auf:

  • der Stuhl ist sehr wässrig (Wassergehalt mehr als 80 Prozent).
  • Der Durchfall tritt in einem Zeitraum von mindestens vier Wochen auf,
  • kann, muss aber nicht von einem Gefühl der Dringlichkeit begleitet sein,
  • kann in Verbindung mit anderen Symptomen wie Bauchkrämpfen, Blähungen und Übelkeit einhergehen.

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Chronischer Durchfall – die Ursachen

Für den chronischen Durchfall kann es eine ganze Reihe verschiedener Ursachen geben wie

  • bestimmte Lebensmittel bzw. deren Inhaltsstoffe,
  • die Einnahme einiger Medikamente (Antibiotika, Antidepressiva etc.),
  • Diabetes,
  • Operationen oder
  • eine Strahlentherapie.

Auch nach der Chemotherapie können Symptome von chronischem Durchfall auftreten.

Mögliche Ursachen für chronischen Durchfall im Überblick

Nahrungsmittel Zu den Nahrungsmitteln, die chronischen Durchfall bewirken können, gehören unter anderem
  • Milchzucker (Laktoseintoleranz),
  • Fruktose oder Sorbit,
  • Gluten (Zöliakie, glutensensitive Enteropathie).

Außerdem kann chronischer Durchfall durch das Trinken großer Mengen Alkohol oder koffeinhaltiger Getränke (Kaffee, Cola) ausgelöst werden. Die Probleme verschwinden aber normalerweise umgehend, wenn man den Konsum dieser Substanzen einstellt.

Entzündliche Krankheiten Krankheiten wie das Reizdarmsyndrom, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn können ebenfalls Diarrhö mit sich bringen. Das Reizdarmsyndrom unterscheidet sich von anderen Ursachen durch das Auftreten von Schmerzen, die vor der Ausscheidung am Schlimmsten sind und erst durch die Defäkation gelindert werden. Sie gehen meist mit Veränderungen der Stuhlform oder -frequenz einher.
Divertikulose Zu den Krankheiten, die Diarrhö verursachen können gehört auch die Divertikulose. Dabei stülpen sich Teile der Darmwand nach außen (Ausstülpungen = Divertikel). Das Risiko für chronischen Durchfall infolge Divertikulose steigt im Alter an. Einzelheiten zur Divertikulose auf Divertikulitis – die tückische Darmkrankheit erkennen und behandeln.
Chronische Gastritis Chronischer Durchfall kann auch zum Beschwerdebild der chronischen Gastritis gehören. Es kann sein, dass sie dadurch überhaupt erst entdeckt wird, weil die unangenehmen Begleiterscheingen meist viel schwächer ausgeprägt sind als bei einer akuten Gastritis.

Chronischer Durchfall – Arztbesuch und Diagnose

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Zum Arzt sollte man immer dann gehen, wenn der Durchfall nicht auf die Behandlung mit Hausmitteln anspricht oder mit Symptomen wie Fieber und Schmerzen einher geht.

Vorsicht ist jedoch immer geboten, weil chronischer Durchfall mitunter ganz ohne Schmerzen oder andere Beschwerden im Magen- und Darmtrakt auftreten kann.

Deswegen sollte man auch ärztlichen Rat einholen, wenn der Durchfall mehr als vier Tage andauert.

Die Ursachen kann der Arzt aber meist im Rahmen einer gründlichen Anamnese schon vermuten.

Er wird dabei Fragen stellen nach

  • der Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens,
  • Symptomen wie Fieber und Bauchschmerzen,
  • einem Gewichtsverlust,
  • der Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika
  • der Dauer des Durchfalls,
  • der Frequenz, Konsistenz, Volumen und Farbe des Stuhlgangs,
  • Beimengungen (Blut, Schleim) etc.

Liegen die Ursachen nicht so klar auf der Hand, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. In der Regel sind das Blut- und Stuhluntersuchungen (um Entzündungen festzustellen oder nach Infektionen, zum Beispiel mit Bakterien,zu suchen), eine Endoskopie, weitere Bildgebungsverfahren (Ultraschall oder CT) und physiologische Tests.

Chronischer Durchfall – die Behandlung

Generell wird eine Therapie natürlich immer auf die Ursachen des chronischen Durchfalls abheben.

Wenn also eine Krankheit wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder Zöliakie diagnostiziert wurde, wird der Arzt die zugrundeliegende Erkrankung behandeln.

Bestimmte frei verkäufliche Medikamente wie Imodium können den Durchfall zwar hemmen, indem sie die Transitzeit des Stuhls im Darm verlangsamen.

Sie sind aber in der Regel nicht für eine Langzeittherapie geeignet. Ohnehin sollte man immer vorab mit dem Arzt darüber sprechen, bevor man zu Arzneimitteln greift.

Zusätzlich können Medikamente zur Linderung anderer Beschwerden wie Schmerzen verschrieben werden.

Sind Bakterien für den chronischen Durchfall verantwortlich, kann ein Antibiotikum zum Einsatz kommen.

Auch hier ist Vorsicht geboten, denn chronischer Durchfall stellt sich nicht selten auch nach der Einnahme von Antibiotika ein.

Im Falle von Lebensmittelunverträglichkeiten ist eine spezielle Diät notwendig.

Chronischer Durchfall – Ernährung und Hausmittel

Kleine Änderungen im Lebensstil können bei chronischem Durchfall große Wirkung haben:

  • Verzicht auf Koffein, kohlensäurehaltige und alkoholische Getränke,
  • wenig Ballaststoffe in der akuten Phase, danach langsam steigern,
  • ausschließlich klare Flüssigkeiten trinken (Wasser, Kräutertee, Brühe etc.),
  • nur kleine Portionen essen,
  • üppiges, fettes, stark gewürztes Essen meiden,
  • regelmäßiger Verzehr von Probiotika (Jogurt, Kefir etc.).

Bei Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien kann ein Ernährungstagebuch empfehlenswert sein.

Das sollten Sie über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten führen und darin folgende Informationen notieren:

  • konsumierte Lebensmittel,
  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel,
  • wichtige Ereignisse und
  • Verdauungsprobleme.

Vermerken Sie am Besten auch die Größe der Portionen andere Besonderheiten (beispielsweise „unter Zeitdruck gegessen“ etc.).

So können Sie ablesen, ob Essgewohnheiten bei Ihrem chronischen Durchfall eine Rolle spielen.

Wenn Sie auf bestimmte Stoffe reagieren, sollten Sie diese meiden oder kritische Situationen vorher einplanen.

So wird chronischer Durchfall in der Regel sofort besser, wenn bei Unverträglichkeiten der Konsum von Gluten, künstlichen Süßstoffen oder Milchprodukten eingestellt wurde. In anderen Fällen kann der Verzicht auf bestimmte Gemüse- oder Obstsorten oder Hülsenfrüchte erfolgreich sein.

Ein Beispiel zur Struktur eines Ernährungstagebuchs finden Sie auf Magenprobleme – mögliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden.

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Über den Autor

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Mauricio García Díaz

Mauricio García Díaz ist Personal Trainer und ausgebildeter Ernährungsberater. Seit vielen Jahren trainiert er erfolgreich zahlreiche Klienten in Berlin und ist stets bestrebt, das Beste aus sich und den Menschen in seiner Umgebung heraus zu holen. Nebenbei schreibt er für den Evergreen Verlag, um sein Wissen so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.

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