Druck im Oberbauch stellt meistens kein allzu ernstliches Problem dar. Meistens wissen wir selber ganz gut, was der Auslöser dafür ist, dass es im Bauch drückt oder zwickt.
Manchmal war es einfach nur ein Glas Alkohol zu viel oder ein richtig fetter Braten.
In seltenen Fällen können solche Druckgefühle in der Bauchregion aber eben doch ein Hinweis auf eine schwere Erkrankung und mitunter sogar auf einen medizinischen Notfall sein.
Und manchmal ist dieser kleine Unterschied lebenswichtig.
Eindeutig feststellen kann und darf ihn jedoch nur der Arzt.
Wir können unseren Lesern lediglich einige hilfreiche Hintergrundinformationen an die Hand geben, zum Beispiel die richtigen Fragen im Hinblick auf die Diagnose: Wo drückt der Bauch, wann und wie intensiv?
Die Antworten können schon ein erster Hinweis darauf sein, was im akuten Fall hinter dem Druck im Oberbauch stecken könnte.
Wo drückt der Bauch? Beschwerden und Symptome
Wenn Patienten über Druckgefühle im Oberbauch klagen, dann ist das meist ein recht weites Feld. Schmerzen oder Beschwerden im Bauch werden nämlich in aller Regel irgendwo zwischen Brust und Leiste verortet.
Um den konkreten Ursachen wirklich auf den Grund zu gehen, sollte man daher die Körperregion und die Art des Drucks zunächst einmal etwas enger eingrenzen.
Dabei können folgende Fragestellungen hilfreich sein:
- 1. Wo genau ist der Druck im Bauch zu spüren? Strahlt der Schmerz oder Druck irgendwohin aus? Sitzt er in der Mitte, drückt es unter den Rippen? Eher links oder eher rechts?
- 2. Wann ist der Druck im Oberbauch besonders deutlich zu spüren? Beim Sitzen? Nach dem Essen? Gibt es einen Zusammenhang mit bestimmten Bewegungen oder zu enger Kleidung?
- 3. Sind die Schmerzen plötzlich aufgetreten sind oder haben sie sich allmählich entwickelt? Ist der Druck ständig da oder geht er wieder vorbei?
- 4. Wie können die Beschwerden beschrieben werden? Handelt es sich um regelrechte Bauchschmerzen oder nur um ein Gefühl von Druck im Oberbauch? Ist es eher schneidend, bohrend oder dumpf, eher ein Stechen oder ein Drücken?
- 5. Wie intensiv ist der Druck?
- 6. Geht der Druck im Oberbauch mit anderen Symptomen einher und wenn ja, mit welchen?
Für die Beantwortung dieser Fragen benötigt man eine grobe Vorstellung davon, wie es im Bauchraum aussieht.
Anhand der verschiedenen Bereiche bzw. Organe kann dann man den genauen Ort der Beschwerden näher definieren:
Druck im Oberbauch – diese Organe können dahinterstecken | |
---|---|
Lage | Kann folgende Organe betreffen |
rechts | Leber, Gallenblase, Magen, Zwölffingerdarm, Lunge, Bauchspeicheldrüse |
Mitte | Leber, Magen, Zwölffingerdarm, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse |
links | Magen, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Milz |
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Druck im Oberbauch während der Schwangerschaft
Oberbauchschmerzen oder ein unangenehmer Druck im diesem Bereich gehören zu den typischen Symptomen, über die Frauen während der Schwangerschaft häufig klagen.
Auch hier kann das Druckgefühl im Bauch eine ganz normale Begleiterscheinung sein.
Es kann zum Beispiel sein, dass sich die Gebärmutter (Uterus) in der Schwangerschaft dehnt und dabei Druck auf die Organe ausübt.
Außerdem kann es zu Blähungen durch Gasentwicklung im Bauchraum, zu Durchfall oder Verstopfung kommen.
Der Druck im Oberbauch während der Schwangerschaft kann aber auch ein Indiz für eine ernsthafte Erkrankung sein oder auf schwerwiegende Komplikationen hinweisen.
Deswegen sollte man solche Beschwerden immer Ernst nehmen und keinesfalls ignorieren, insbesondere wenn sie gehäuft auftreten.
Druck im Oberbauch – wann sollte ich zum Arzt gehen?
Hier ist das eigene subjektive Empfinden ausschlaggebend. Wenn also ein Krankheitsgefühl mit starkem Unwohlsein vorhanden ist, das auch nach ein bis zwei Tagen nicht schwindet, sollte man einen Arzt hinzuziehen.
Das ist auch dann angeraten, wenn
- der Druck im Oberbauch immer stärker wird und in regelrechte Schmerzen (in Bauch, Brust oder Rücken) bis hin zur Kolik ausartet,
- der Druck oder die Schmerzen mit Atembeschwerden bis zur Atemnot einhergehen,
- Erbrechen und/oder starker Durchfall hinzukommt, länger anhält oder öfter auftritt,
- sich Blut im Erbrochenen oder im Stuhl zeigt, es zum Erbrechen von „Kaffeesatz“ oder „Teerstuhl“ (Erbrochenes oder Stuhl sind schwarz gefärbt) kommt,
- Blutungen aus Darm, Scheide oder Harnröhre auftreten,
- der Bauch stark gebläht ist,
- Verstopfung oder akute Probleme beim Wasserlassen vorliegen,
- hohes Fieber (über 38,5° C) und ggf. auch Schüttelfrost auftreten,
- Kreislaufschwäche, Ohnmacht oder Bewusstseinsstörungen vorliegen.
Druck im Oberbauch – die Diagnose
Selbst wenn man jedoch alle Fragen konkret beantworten kann, ist der Grund für den Druck im Oberbauch für Laien häufig nicht offenkundig.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn die so klar auf der Hand liegen wie das beispielsweise nach einem üppigen Festessen der Fall ist und wenn die Symptome recht unspezifisch sind.
Der Arzt wird deswegen bei einer Anamnese immer auch wissen wollen, ob im Zusammenhang mit dem Druck im Oberbauch noch andere Symptome auftreten wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung.
Kann man also Ursachen wie Alkohol, Medikamente oder stark reizende Lebensmittel ausschließen, könnte auch eine Magen-Darm-Grippe vorliegen.
Die Vermutung liegt insbesondere dann nahe, wenn die Beschwerden
- mit Erbrechen und/oder Durchfall einhergehen und
- bereits Fälle aus dem Umfeld bekannte geworden sind.
Wird der Druck im Oberbauch von Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit, Aufstoßen und Erbrechen begleitet, kann zum Beispiel eine akute Magenschleimhautentzündung (Gastritis) vorliegen. Aber auch der Reizmagen geht mit ganz ähnlichen Beschwerden einher.
Der Arzt wird Magen und Darm durch Abhören mit dem Stethoskop und Abtasten untersuchen und kann so schon erste Schlüsse auf eine mögliche Erkrankung ziehen.
Eine gesicherte Diagnose kann es bei einem so diffusen Krankheitsbild nur durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) in Verbindung mit einer Entnahme und Untersuchung von Gewebeproben (Biopsie) erfolgen.
Selbsthilfe bei Druck im Oberbauch
Je nachdem, welche Ursachen verantwortlich sind, können einige traditionelle Hausmittel durchaus erfolgreich sein.
Bewährt hat sich zum Beispiel zur Vorbeugung die Anwendung von Pfefferminze, Kamille und Anis als Teezubereitung und die Beigabe von Ingwer, Kümmel sowie Fenchel als Gewürz zu Lebensmitteln, die blähen und schwer verdaulich sind.
Ist der Druck im Oberbauch jedoch durch Alkohol oder zu fette, reizende oder unverträgliche Lebensmittel entstanden, liegen andere Maßnahmen der Selbstbehandlung nahe.
Zunächst einmal sollte man natürlich alles weglassen, was den Magen weiter reizen könnte.
Eine Ernährung, die den Magen schont und der Verzicht auf Kaffee und andere Genussmittel kann dann sehr schnell zu einer Linderung der Druckgefühle im Oberbauch führen:
Nach wenigen Tagen, spätestens aber nach einer Woche sollten die Symptome wieder abklingen. Andernfalls wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren.
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