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Hagebuttenöl – Anti-Aging aus der Hexenküche

Hagebuttenöl und Hagebuttenkernöl sind zwei Namen für ein und dasselbe Produkt: Bei beiden handelt es sich um Pflanzenöle, die aus den Samen von Wildrosen gewonnen werden.

Diese Öle werden deswegen auch meist unter der Bezeichnung „Wildrosenöl“ im Handel angeboten. Sie finden Verwendung in der Medizin und in der Kosmetik bei der Hautpflege.

Dem Hagebuttenöl werden wahre Wunder nachgesagt, vor allem auf kosmetischen Gebiet. Es soll nicht nur vor Pickeln schützen und Narben heilen, sondern dank der darin enthaltenen Linolsäure, einer essentiellen Fettsäure, sehr wirkungsvolle Anti-Aging-Effekte besitzen.

  • Die Heilkraft der Hagebutte wird schon seit über 5000 Jahren genutzt.
  • Hagebuttenöl wirkt nachweislich bei Hautkrankheiten und Entzündungen der Haut.
  • Die Anti-Aging-Effekte des Hagebuttenöls beruhen vor allem auf den reichlich darin enthaltenen Fettsäuren.
  • „Rosa Mosqueta“ ist das Wildrosenöl mit der höchsten Reinheit und wird durch CO²-Extraktion gewonnen.
  • Die Herstellung von Hagebuttenöl ist denkbar einfach und kostengünstig.

Hagebutten – das unterschätzte Heilkraut aus der Nachbarschaft

hagebuttenoel - Hagebuttenöl – Anti-Aging aus der Hexenküche
Hagebutten-Öl wird aus den Samen der Gemeinen Heckenrose (lateinisch Rosa canina L.) gewonnen. Sie ist vielen auch unter den Bezeichnungen „Hundsrose“ oder „Zaunrose“ geläufig und ist die bekannteste der Wildrosenarten.

Die Hagebutten sind in Asien, in Europa und auch bei uns weit verbreitet. Die Sträucher werden mehrere Meter hoch und wachsen in wilden Hecken am Wegesrand. Zur Herstellung von Wildrosenöl wird die widerstandsfähige, anspruchslose und pflegeleichte Pflanze auch gezielt angebaut.

Die rote Frucht der Hagebutte ist eine so genannte „Scheinfrucht“. Wie bei der Erdbeere ist das leuchtend rote Fleisch nicht die eigentliche Frucht, sondern die Kerne oder Nüsschen. Diese befinden sich bei Hagebutte im Inneren.

Die Früchte der Hagebutten bilden sich in unseren Lagen bis zum Spätsommer aus. Gesammelt werden sie ab September bis in den Oktober hinein.

Je länger sie reifen, desto intensiver wird ihr Aroma.

Geerntet wird die ganze Frucht in der Regel ab September. Je später, umso süßer und intensiver wird ihr Geschmack und das Aroma. Sie sind auch nach dem Frost noch genießbar.

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Geschichte der Hagebutten

Die Hagebutte wird wie viele andere heimische Gewächse schon sehr lange genutzt: Man fand Spuren der Frucht bereits bei Bauern, die vermutlich etwa 3.000 Jahre vor Chr. lebten.

Der berühmte griechische Arzt Hippokrates empfahl die Hagebutte als Mittel gegen Entzündungen.

Nach altem Aberglauben soll die Frucht, wenn sie zu Weihnachten und Neujahr verzehrt wird, Unglück und Hexenzauber abwenden.

In der christlichen Tradition steht die Hagebutte für Enthaltsamkeit und Reinheit. Sie ist oft auf Marienbildern abgebildet.

Ein Tee aus 2,5 bis 5 g getrockneten Hagebutten half in der Naturheilkunde auf mehrfache Weise:

  • als Schutz vor Infekten im Winter,
  • bei Magen-Darm-Beschwerden,
  • zur Förderung der Harnausscheidung,
  • bei Steinleiden,
  • Gicht und rheumatischen Beschwerden.

Heute wird getrocknetes Hagebuttenpulver als Nahrungsergänzungsmittel zur Therapie von Gelenkbeschwerden wie Arthrose verwendet, da es nachweislich entzündungshemmend und schmerzlindernd ist und zu einer spürbarem Verbesserung der Beschwerden führt.

So wird Hagebuttenöl hergestellt

Hagebutten sind die Früchte der Rosen. Sie bestehen aus der orangefarbenen oder roten Schale und den darin enthaltenen Samen, die auch als Kerne oder Nüsschen bezeichnet werden.

Das Hagebuttenkernöl wird aus den Samen durch mechanisches Pressen oder Extraktion gewonnen und anschließend raffiniert.

Ein bisschen anderes ist es bei dem besonders hochwertigen Wildrosenöl „Rosa Mosqueta“, das aus den Kernen der chilenischen Wildheckenrose gewonnen wird: Hier wird neben gepressten Ölen auch Öl aus einer CO²-Extraktion angeboten.

Dabei handelt es sich um ein schonendes, aber auch sehr teures Verfahren, bei dem ein Wildrosenöl von sehr hoher Reinheit entsteht:

Rosa Mosqueta – Wildrosenöl aus CO²-Extraktion: CO² wird unter Druck und bei niedrigen Temperaturen verflüssigt. Nun werden die Kerne der Hagebutte mit dem flüssigen CO² vermischt. Der Druck führt zum Aufplatzen der Kerne. Das Öl wird freigesetzt. Anschließend wird der Druck wieder reduziert, das CO² verwandelt sich wieder in Gas.

Das Farbenspektrum des Hagebuttenöls kann von einem hellen Gelb bis hin zu Orangerot reichen.

Das Öl ist bei Raumtemperatur flüssig, sein Geruch ist süß-sauer, nussig, fettig, fruchtig und floral.

Hagebuttenöl besteht hauptsächlich aus Glyceriden der Ölsäure, Linolsäure und α-Linolensäure. Daneben sind in 100 ml Hagebuttenkernöl etwa 47 mg α- und β-Tocopherol enthalten. Tocopherol (Vitamin E) wird zugesetzt, um das Hagebuttenöl stabiler zu machen. So kann es kühl und dunkel etwa ein Jahr lang gelagert werden.

Wildrosenöl und seine Inhaltsstoffe

Fettsäure Gehalt in Prozent
Palmitinsäure 4-8
Stearinsäure 2-3
Ölsäure 16-22
Linolsäure 36-55
Linolensäure 20-27

Hagebuttenöl – Anwendungsgebiete und Studien zur Wirkung

Anwendung findet Hagebuttenöl vor allem in der Medizin. Es dient der Behandlung bei

  • trockener, schuppiger oder rissiger Haut,
  • Ekzemen, Psoriasis und pigmentstarker Haut,
  • Verbrennungen und Verletzungen der Haut,
  • bei Verletzungen und Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut.

Die Wirkung von Hagebuttenöl in Bezug auf

  • entzündungshemmende Eigenschaften,
  • die Wundheilung und
  • die Heilung verschiedener Hautkrankheiten etc.

wurde inzwischen mehreren Studien wissenschaftlich nachgewiesen. In der Kosmetik wird Hagebuttenöl Salben und Cremes beigemischt.

Der im Öl enthaltene Wirkstoff Tretinoin, einer Vitamin-A-Säure (VAS), die auch in der Akne-Therapie eingesetzt wird, soll

  • den Hautregenerationsprozess beschleunigen,
  • Kollagen aufbauen, um
  • die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit zu verbessern,
  • die Zellen zu regenerieren und
  • für glatte und strahlende Haut zu sorgen.

Hagebuttenkernöl ist trocken, d. h. es wird von der Haut gut aufgenommen und hinterlässt keine öligen Rückstände.

Seine positiven Wirkungen auf die Haut sind vor allem auf den hohen Gehalt an Vitamin C und Vitamin A.

Außerdem enthält Wildrosenöl sehr viel Linolsäure und Linolensäure. Dabei handelt es sich um Fettsäuren, die als Antioxidantien wirken.

Auf diese Weise können sie tatsächlich Schäden der Haut entgegenwirken. Sie unterstützen die Regeneration der Haut, indem sie die Zellerneuerung anregen und bieten somit einen gewissen, wenn auch begrenzten Schutz vor Hautalterung.

Hagebutten-Öl kaufen oder selber machen?

Im Handel wird eine ganze Reihe von Pflegeprodukten verschiedener Hersteller angeboten, wie zum Beispiel Cremes für Körper und Gesicht mit Hagebuttenöl von dm. Wer solche handelsüblichen Produkte erwirbt, sollte auf den Zusatz „Bio“ achten, denn oft ist über die Herkunft der Früchte nichts bekannt.

Die Herstellung von Hagebuttenöl ist sehr einfach. Man kann also auf teure Produkte aus Drogeriemarkt, Reformhaus oder Apotheke gut verzichten und das Wildrosenöl selbst herstellen:

Hagebuttenöl – das DIY-Rezept zum Selbermachen: Du brauchst: 500 g frische Hagebutten und 500 ml Basisöl (naturreines Pflanzenöl wie zum Beispiel Mandelöl).

  • Hagebutten waschen und kleinhacken.
  • An der Luft (mehrere Tage) oder bei höchstens 40 Grad im Dörrapparat oder im Backofen (ca. 2 Stunden) trocknen.
  • Getrocknete Früchte in ein großes verschließbares Schraubglas geben und Basisöl auffüllen.
  • Mindestens 1 Woche ruhen lassen.
  • Hagebuttenöl durch ein Sieb in dafür vorgesehene Flaschen o. ä. gießen.

Das Öl bleibt bei dunkler und kühler Lagerung mehrere Monate bis zu höchstens 1 Jahr frisch.

Hagebuttenöl – Risiken und Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Es besteht bei der Herstellung in eigener Produktion bestenfalls das Risiko einer leichten Allergie, wenn man mit den Härchen in Kontakt kommt, welche die Kerne umgeben.

Wenn man darauf empfindlich reagiert, kann man die getrockneten Früchte vor der Weiterverarbeitung in ein Sieb geben und sie durch Schütteln von den reizenden Härchen befreien.

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Über den Autor

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Robert Weidner

Robert ist ein richtiges Fitness-Multitalent. Er ist ausgebildeter Ernährungsberater, Fitness Trainer (A und B Lizenz), Trainer für Gesundheits und Rehasport und Trainer für EMS Training. Er ist Personal Trainer und schreibt leidenschaftlich gerne über sein liebstes Hobby, um sein Wissen mit der Welt zu teilen.

1 Kommentar

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  • Ausführliche und gut recherchierte Artikel , mag ich sehr, dann die Kirsche auf dem Sahnehäubchen: sogar mit Rezept. Beide Daumen hoch.
    Dankeschön