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Hanf(samen)öl stärkt die allgemeine Gesundheit und die Immunabwehr

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Hanföl als „vorbildlich“ bezeichnet. Und tatsächlich bietet dieses Speiseöl einen derart großen Vorteil für die Gesundheit des Menschen, dass es fast verwundert, dass der Hanfanbau lange Zeit strikt verboten wurde.

Hanföl ist streng genommen eigentlich ein Marihuana-Öl, also ein Öl aus den Knospen der weiblichen Marihuanapflanze, das berauschende Stoffe beinhaltet.

Bei dem Speiseöl handelt es sich jedoch vielmehr um das Hanfsamenöl, also einem Öl aus den wohlschmeckenden und gehaltvollen Samen des Hanfs, einer der ältesten Medizinpflanzen der Welt, die vor ca. 10000 Jahren bereits von den Chinesen genutzt wurde.

Wie wird Hanföl hergestellt?

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Seit 1996 erst darf Hanf wieder straffrei angebaut werden, solange der Anteil berauschender Stoffe unter 0,3% liegt.

Derzeit können mindestens 50.000 Produkte aus dem Hanfanbau gewonnen werden, wie z.B. Stoffe bzw. Kleidung, Baustoffe, Kunstfaser, Kraftstoff, Getränke, Papier.

Das Hanföl selbst wird aus den (geschälten oder ungeschälten) Samen der Hanfpflanze hergestellt. In den Samen ist kein Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten, so dass das gewonnene Öl völlig frei von berauschenden Wirkstoffen ist.

Für die Gewinnung des Hanföls werden die Samen der Hanfpflanze in der Ölmühle schonend bei maximal 40°C bis 60°C kalt gepresst. Durch diese Behandlung bleiben sowohl die Inhaltsstoffe, als auch der gute Geschmack erhalten .

Werden die Samen vor der Pressung nicht geschält, ist das Öl aufgrund des Chlorophylls der Schale grünlich und schmeckt leicht krautig. Das Öl der geschälten Samen ist dagegen eher blass und schmeckt mild und nussig.

Um zu vermeiden, dass das Öl Pestizide und Düngemittel enthält, sollte man nur Öl aus kontrolliert biologischem Anbau kaufen. Gelegentlich findet man in den Ölen aus konventionell angebauten Hanf Spuren von Cadmium (ein extrem giftiges Schwermetall), das

  • u.a. irreversible Entwicklungsstörungen
  • Störungen des zentralen Nervensystems
  • Erbrechen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Blutarmut bedingen kann.

Die Gefahr, größere Mengen des gesundheitsschädlichen Stoffes aufzunehmen, ist bei Ölen aus Bio-Anbau geringer. Auch sollte das Öl keine Zusatzstoffe (wie Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe) enthalten, die sich ebenfalls negativ auf den Organismus auswirken könnten.

In Abhängigkeit vom jeweiligen Anbaugebiet, können sich die Öle ggf. in Farbe und Geschmack etwas unterscheiden. Davon sollte man sich jedoch nicht verunsichern lassen, denn das muss kein Anzeichen für Qualitätseinbußen sein.

Gut zu wissen: Das Öl wird mit zunehmendem Temperaturanstieg bei der Pressung immer dunkler und gleichzeitig die Nährstoffdichte immer geringer.

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Inhaltsstoffe und Wirkung von Hanföl

Mittlerweile ist die Gesundheitswirkung der wertvollen Inhaltsstoffe von Hanföl durch zahlreiche Studien belegt.

Denn wie einige andere Speiseöle auch (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl, Leinöl), enthält Hanföl etwa 70 bis 80 % mehrfach ungesättigte sowie einen enormen Anteil essentieller Fettsäuren. Diese essentiellen Fettsäuren sind lebenswichtig für den Menschen, können aber leider vom Organismus selbst nicht hergestellt werden.

Voraussetzung für eine gesundheitsfördernde Wirkung der Fettsäuren ist jedoch, dass die ungesättigten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Hier sticht das Hanföl eindeutig unter den Speiseölen heraus, denn es wartet mit einem für den menschlichen Organismus optimalen Verhältnis von 3:1 auf.

Durch seine besondere Zusammensetzung und insbesondere seiner Eigenschaft, den Cholesterinwert im Blut zu senken, wirkt Hanföl sogar vielen weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten entgegen, wie z.B.: Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen (Quelle).

Omega-6-Fettsäuren sind auch im Weizenkeimöl vorhanden.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Einzelnen

Inhaltsstoffe Wirkung Korrespondierende Erkrankungen bei Mangel
essentielle Fettsäuren:
Gamma-Linolensäure,
alpha-Linolensäure
  • Herz-Kreislauf-Stärkung
  • Blutdrucksenkung
  • harmonisieren den Hormonhaushalt
    (z.B. bei Wechseljahrsbeschwerden, Prämenstruellem Syndrom)
  • gegen Schuppenflechte und Neurodermitis
  • Zellerneuerung
  • Hautberuhigung
  • Hautglättung
  • Hautelastizität
  • Prophylaxe gegen akute und chronische Entzündungen
  • Regelung von Entzündungs-, Blutgerinnungs-,
    Fettstoffwechsel- und immunologischen Prozessen
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Depressionen
  • Infekte
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Bluthochdruck
  • Rheumatoide Arthritis
Vitamin E
  • verringert die Thrombozytenaggregation (-verklebung)
  • wichtig für den Herzstoffwechsel
  • Synthese von Blutgefäßen und Zellneubildung
  • Hautregeneration und -straffung
  • Wundheilung
  • Schutz des Erbguts
  • verlangsamt den Alterungsprozess von Nervenzellen
  • Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen und
    degenerativen Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose/Arthritis
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Leistungsschwäche
  • Konzentrationsstörunge
  • Reizbarkeit, Müdigkeit
  • Arteriosklerose
  • schlecht heilende Wunden
Carotinoide
  • Augengesundheit
  • weiche Haut
  • gesunde Schleimhäute
  • Hautgesundheit
  • Haargesundheit
  • Erneuerung von Haarzellen
  • stärkt das Immunsystem
  • Zellgesundheit
  • vorzeitige Hautalterung
  • Krankheitsanfälligkeit
  • Sehprobleme
  • trockene Haut
  • splitternde Nägel
  • Spliss
  • Haarausfall

Einnahme- und Dosierungsempfehlungen von Hanföl

100 ml Hanföl enthält etwa 800 kcal. Zur allgemeinen Stärkung bzw. zum Erhalt der Gesundheit wird empfohlen, täglich 1 – 2 Esslöffel Hanföl einzunehmen.

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Einnahmen von 5 Teelöffeln Hanföl/Tag notwendig, um dauerhaft herzschädigende (erhöhte) Cholesterinwerte zu senken. Der positive Einfluss auf die Blutfettwerte konnte bereits in Tierversuchen bestätigt werden.

Anwendungsgebiete von Hanföl

hanfsamenoel - Hanf(samen)öl stärkt die allgemeine Gesundheit und die Immunabwehr
Hanföl gilt als alternatives Heilöl und kann genutzt werden:

  • für die innere Anwendung (z.B. als Kapseln)
  • für die Haut
  • für das Haar
  • für Mensch und Tier

Hanföl für die Haut

Hanföl eignet sich wie auch Orangenöl oder Mandelöl zur Hautpflege. Aufgrund des optimalen Gehaltes an ungesättigten Fettsäuren,die dem menschlichen Hautfett sehr ähnlich sind, eignet sich Hanföl ideal als Basis von verschiedenen Pflegeprodukten gegen

  • trockene Haut
  • sensible Haut
  • vorzeitig gealterte Haut
  • unreine Haut

Die Fettsäuren halten die Feuchtigkeit in der Haut und bilden eine Schutzbarriere gegen schädliche Außeneinflüsse. Ganz besonders bewährt hat es sich z.B.

  • bei Hautrissen aufgrund von Trockenheit
  • bei schorfigen Partien
  • bei juckenden Hautstellen
  • bei Hautproblemen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte

Die Wirkung gegen Neurodermitis und Schuppenflechte konnte durch klinische Studien belegt werden.

Zur Pflege wird das Öl einfach auf die betroffenen Hautstellen einmassiert. Innerhalb von wenigen Tagen sollten sich die Beschwerden deutlich beruhigt haben.

Hanföl im Badewasser versorgt die Haut mit einer Extraportion Feuchtigkeit, so dass sie wieder elastischer und eventueller Juckreiz gelindert wird. Außerdem wird das Öl eingesetzt in der Herstellung von:

  • Seifen
  • Körpercremes
  • Duschgelen
  • Shampoos
  • Hand- und Fußcremes

Es macht die Haut/Kopfhaut geschmeidig und wirkt Trockenheit und Entzündungen entgegen.

Wer seine Pflegeprodukte gerne selbst herstellen möchte, findet in Hanföl eine ideale Basis. Es lässt sich sehr gut z.B. mit Aloe Vera oder mit Marulaöl mischen, die das Fettsäurespektrum ideal ergänzen und das Hanföl stabilisieren.

Rezeptvorschläge:

Hanföl in der Küche

Für Veganer und Vegetarier ist Hanföl eine ideale Alternative zu Fisch, um den täglichen Bedarf an Omega-3-Fettsäure zu decken.

Täglich 1 – 2 Esslöffel Hanföl decken den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäure

Hanföl kann

  • kräuterartig bis nussig schmecken
  • wie jedes andere Speiseöl verwendet werden.

Es schmeckt z.B. hervorragend

  • zu Salat
  • zu Dips
  • zu Rohkost
  • als Brotaufstrich
  • zum Verfeinern von gekochten Speisen oder Soßen
  • zum Dünsten
  • zum Dämpfen.

Beim Erhitzen, Braten, Frittieren oder Kochen über 165 °C leidet nicht nur der Geschmack, sondern auch die Fettsäuren. Sie werden unwiederbringlich geschädigt und sind für den Körper nicht mehr verwertbar.

Zum Frittieren und Braten empfehlen wir andere Öle, wie das Palmöl oder das Albaöl.

Aufbewahrt werden sollte das kostbare Hanfsamenöl immer

  • verschlossen
  • dunkel
  • kühl

Richtig gelagert hält es ca. 6 Monate. Licht dagegen zerstört die empfindlichen Doppelbindungen der Fettsäuren, so dass sie ihre Gesundheitswirkung nicht mehr entfalten können.

Leckere Rezepte mit Hanföl:

Hanföl als Nahrungsergänzungsmittel

Wie Schwarzkümmel-öl oder Rizinusöl kann Hanföl auch in Form von Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, wenn die Einnahme als Öl schwer fällt. Gute Produkte enthalten das Öl in naturreiner, unverfälschter Form ohne unnötige Zusatzstoffe, so dass die Kapseln denselben Gesundheitseffekt erzielen sollten wie das Öl aus der Flasche.

Hanföl zur Tierpflege

Es gibt im Handel mittlerweile spezielles Hanföl für den Hund, das z.B. dem Futter beigemischt werden kann.

Bei Hunden bewirkt das Öl sowohl als Nahrungsergänzungsmittel als auch äußerlich angewendet als Pflegemittel:

  • eine Besserung von Allergien
  • die Stärkung des Immunsystems
  • ein glänzendes und gesundes Fell
  • ein angeregtes Zellwachstum
  • Regeneration
  • die Linderung von Ekzemen, Entzündungen und Juckreiz

Dosierungsempfehlung:Die optimale Dosis wird nach dem Gewicht des Hundes bemessen und sollte auf jeden Fall sparsam einkalkuliert werden. Man beginnt zunächst mit einem Tropfen pro Woche und steigert die Dosis dann peux a peux bis in etwa:

  • Kleine Hunde: 2,5 – 5 ml Hanföl
  • Mittlere Hunde: 5 – 10 ml Hanföl
  • Große Hunde: 10 – 15 ml Hanföl

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Fazit

Das Wirkspektrum von Hanföl ist enorm und vieles davon sogar wissenschaftlich erwiesen.

Besonders in Zeiten, wo Stress und ungesunde Ernährung unseren Organismus aufs Äußerste strapazieren, scheint die regelmäßige Einnahme von Hanföl also eine lohnende und langfristig Investition in die Gesundheit.

Falls du Dich für Nahrungsmittel interessierst, die in der traditionellen chinesischen Medizin angewendet werden, empfehlen wir Dir unseren Beitrag über die Maulbeeren zu lesen.

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Über den Autor

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Dr. Ulrike Müller

Ulrike ist Doktor der Medizin und arbeitet seit langem als Ernährungsberater und Coach. Sie ist leidenschaftliche Schwimmerin und hält ihren Geist am liebsten mit guten Büchern und Schach fit. Für unsere Redaktion schreibt sie seit September 2016. Ihr Medizinstudium hat sie an den Universitäten in München, Bonn und Köln abgeschlossen.

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