Ein Helicobacter Test wird in der Regel dann durchgeführt, wenn Patienten über diffuse Beschwerden im Magen klagen (beispielsweise Magenschmerzen).
Diese werden nämlich häufig von einem kleinen Übeltäter verursacht, der sich heimlich im Magen einnistet: dem Helicobacter pylori. Wenn der Verdacht auf das Bakterium fällt, wird erst einmal intensiv nach dem Schuldigen gefahndet.
Die Unterschiede liegen dabei jeweils in der Genauigkeit, im Aufwand und in den damit verbundenen Risiken. In diesem Beitrag stellen wir die gängigsten Test-Methoden mit ihren spezifischen Besonderheiten vor und geben einen Überblick darüber, welche Risiken sie bergen und welche Gründe für das jeweilige Verfahren sprechen.
Helicobacter Test – Detektivarbeit im Verdauungstrakt
Die Diagnose einer Helicobacter-Infektion kann mit Hilfe von nicht invasiven (13C-Harnstoff-Atemtest, Stuhltest etc.) oder invasiven Verfahren (Urease-Schnelltest, Histologie etc.) erfolgen. Der Unterschied zwischen diesen Methoden besteht wie der Name schon sagt darin, ob mit den Tests ein Eindringen, einer sogenannten Invasion in den Körper verbunden ist oder eben nicht.
Alle invasiven Methoden setzen eine Magenspiegelung, der endoskopische Untersuchung, mit Entnahme von Gewebeproben voraus. Die erfreuliche Nachricht: Sämtliche Helicobacter Testverfahren sind im Hinblick auf die Sicherheit der Ergebnisse, die sie erbringen, sehr positiv zu bewerten.
Sie gelten zum einen als sehr spezifisch, das heißt, sie untersuchen genau das, was sie auch untersuchen sollen. Und zum anderen reagieren sie in Bezug auf das Ergebnis sehr sensitiv. Erbringt ein Helicobacter Test bei der Diagnose ein negatives Resultat, dann kann man einen Befall mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.
Die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren kann der Arzt immer nur individuell mit dem betroffenen Patienten zusammen treffen. Welche Methode für den Helicobacter Test am besten geeignet ist, richtet sich nach dem Beschwerdebild, dem Alter und dem Ziel der Untersuchung.
Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob man mit dem Helicobacter Test nur eine Infektion feststellen oder aber den Erfolg einer Therapie kontrollieren möchte.
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Helicobacter Test-Verfahren Nr. 1: Die Magenspiegelung
In der Regel wird das Test-Verfahren der Wahl für den Helicobacter eine Endoskopie sein.
Phase der Untersuchung | Erläuterung |
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Durchführung des Helicobacter Tests per Magenspiegelung | Bei der Magenspiegelung wird das Gastroskop, ein Untersuchungsgerät bestehend aus einem flexiblem Plastik-Schlauch, durch Mund und Speiseröhre in den Magen geschoben.
Der Arzt kann nun dank einer integrierten Lichtquelle durch eine winzige Kamera das Mageninnere sehen und dort bei Bedarf etwas Magengewebe entnehmen. Das geschieht mit Hilfe mit einer sehr kleinen Zange, die wie die Kamera vorne am Instrument befestigt ist. |
Auswertung des Helicobacter Tests per Magenspiegelung | Die Gewebeprobe wird per Schnelltest auf das Enzym Urease hin untersucht. Ist der Urease-Wert erhöht, kann dies auf eine Helicobacter-Infektion hinweisen.
Allerdings reicht das immer noch nicht, um eine gesicherte Diagnose stellen zu können. Dazu muss der Arzt den Helicobacter in der entnommenen Gewebeprobe nachweisen. Hierzu wird die Probe unter einem Mikroskop analysiert. Dabei können auch der Schweregrad der Entzündung und gegebenenfalls auch andere Veränderungen wie Schäden an der Schleimhaut oder Geschwüre festgestellt werden. |
Sicherheit der Diagnose und Risiken | Die endoskopische Untersuchung ist im Rahmen der Diagnose die sicherste Methode, um eine Besiedelung mit Helicobacter zu testen.
Eine Magenspiegelung führt bei einem von 1000 Untersuchten zu Komplikationen wie:
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Helicobacter Test-Verfahren Nr. 2: Atemtest
Ein weiteres Helicobacter Test-Verfahren misst die Aktivität des Bakteriums im Magen – der so genannte C13-Harnstoff-Atemtest.
Der Helicobacter Atemtest wird jedoch nur zur Kontrolle des Therapieerfolgs durchgeführt.
Man kann nämlich damit lediglich feststellen, ob jemand infiziert ist oder nicht. Der Test sagt jedoch nichts darüber aus, ob bereits Schädigungen im Verdauungstrakt vorliegen.
Deswegen empfehlen Ärzte Patienten über 40 Jahren häufig ergänzend oder alternativ eine Magenspiegelung. Nur so lassen sich Geschwüre oder gar Krebserkrankungen wirklich ausschließen.
Phase der Untersuchung | Erläuterung |
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Durchführung des Helicobacter Atemtests | Der Patient pustet dabei zunächst Atemluft durch einen Strohhalm in ein Teströhrchen. Dieses wird als neutrale Vergleichs-Probe aufbewahrt.
Dann trinkt er ca. 20 ml Harnstoff in Flüssigkeit gelöst. Nach etwa einer halben Stunde wird der Patient dann gebeten, erneut die Atemluft durch einen Strohhalm in ein Teströhrchen zu pusten. |
Auswertung des Helicobacter Atemtests | Die beiden Atemproben werden dann im Labor auf ihren Gehalt an C13-Kohlendioxid analysiert. Liegt eine Helicobacter-Infektion vor, wird das Bakterium den Harnstoff im Magen zersetzen. Dadurch entsteht entstehen Ammoniak und Kohlendioxid.
Der Harnstoff wurde vorher mit einem harmlosen Isotop C13 markiert. Deswegen kann man anschließend mit Hilfe der Markierung den C13-Kohlendioxid-Wert exakt ablesen. Gleicht man nun das Ergebnis mit der neutralen Vergleichsprobe ab, kann man anhand des Ergebnisses folgendes erkennen:
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Sicherheit der Diagnose und Risiken | Die Sicherheit der Diagnose beim Helicobacter Atemtest liegt bei ca. 97 Prozent. Bei dieser Untersuchung besteht keinerlei Risiko für den Patienten. |
Helicobacter Test-Verfahren Nr. 3: Stuhl-Test
Der Helicobacter Stuhltest ist sehr einfach durchzuführen. Es ist kein größerer Eingriff notwendig wie bei der Magenspiegelung. Er wird daher gerne bei Kindern angewendet.
Phase der Untersuchung | Erläuterung |
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Durchführung | Es wird lediglich eine erbsengroße Stuhlprobe benötigt. |
Auswertung | Bei einer Infektion lassen sich Helicobacter Antigene im Stuhl nachweisen. |
Sicherheit der Diagnose und Risiken | Auch diese Untersuchung ist risikolos. Der Helicobacter Stuhltest ist wie der Atemtest nur zur Therapiekontrolle geeignet. Er kann nicht als Entscheidungsgrundlage für eine Therapie dienen, weil man dabei nicht zwischen einer früheren und einer noch aktiven (und damit aktuell behandlungsbedürftigen) Infektion unterscheiden kann. |
Helicobacter Test-Verfahren Nr. 4 – Antikörper-Test
Phase der Untersuchung | Erläuterung |
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Durchführung | Hierzu wird dem Patienten Blut entnommen. |
Auswertung | Bei einer Helicobacter Infektion können in der Blutprobe Antikörper gegen den Helicobacter nachgewiesen werden. |
Sicherheit der Diagnose und Risiken | Das Ergebnis bereitet jedoch lediglich darüber Gewissheit, ob überhaupt einmal eine Helicobacter Infektion vorlag. Jede Person, welche sich im Laufe ihres Lebens mit dem Helicobacter infiziert hat, kann sich Antikörper im Blutbild nachweisen lassen.
Man kann also aus dem Resultat keine Information darüber gewinnen, ob zum Zeitpunkt des Tests eine aktive (und damit aktuell behandlungsbedürftige) Infektion vorliegt. Die Zuverlässigkeit der Diagnose liegt bestenfalls bei etwas über 80 Prozent. Man kann damit auch nicht feststellen, ob eine Therapie erfolgreich war. |
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