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Irrigator, Klistier und Darmrohr – Geräte für den Einlauf und ihre Anwendung

Irrigator und Klistier scheiden die Geister. Die einen schwören darauf, die anderen halten den Einlauf für unappetitliches Teufelszeug.

Wir wollen uns hier gar nicht erst mit den Philosophien und Weltanschauungen aufhalten, die hinter der einen oder der anderen Einstellung zur Darmreinigung stehen.

Unser Ansatz ist rein pragmatisch. Wir fragen:
  • Wie funktioniert so ein Irrigator eigentlich?
  • Welche Geräte für den Einlauf gibt es überhaupt?
  • Was ist der Unterschied zwischen Klistier und Irrigator?
  • Und was genau brauche ich, wenn ich einen Einlauf mit dem Irrigator machen möchte?

Irrigator – Anwendungsgebiete und Funktionsweise

Irrigator - Irrigator, Klistier und Darmrohr – Geräte für den Einlauf und ihre Anwendung
Ganz gleich ob zur Darmsanierung, zur Darmspülung oder einfach zur Körperpflege im Bereich des Darms werden ganz bestimmte Gerätschaften benötigt.

Wir wollen in diesem Beitrag nicht näher auf die einzelnen Anwendungen eingehen, sondern einfach nur die Begriffe klären, da sie fälschlicherweise häufig synonym verwendet werden:

Irrigator – Anwendungsgebiete, Begriffsklärung
Begriff Vorgang Ziel, Wirkung
Einlauf Gemeint ist das Einleiten von Flüssigkeit in den Darm. Der Einlauf ist in der Regel Bestandteil der Darmsanierung, er kann aber auch unabhängig davon durchgeführt werden. Reinigung des Darmbereichs, zum Beispiel beim Fasten, im Rahmen bestimmter Sexualpraktiken, zur Körperpflege, vor medizinischen Anwendungen etc.
Darmspülung Hierbei wird der Darm mit großen Flüssigkeitsmengen so lange gespült, bis die Flüssigkeit daraus klar wieder hervortritt. „Darmspülung“ wird häufig gleichbedeutend mit „Einlauf“ verwendet, obwohl bei einem Einlauf nicht zwingend vollständig durchgespült wird. Zu diagnostischen Zwecken (z. B. Darmspiegelung), Therapiemaßnahmen (Einbringung von Medikamenten oder Operationen.
Darmreinigung Künstlich herbeigeführte, vollständige Darmentleerung.
Der Begriff „Darmreinigung“ wird meist gleichbedeutend mit „Darmspülung“ verwendet.
Neben der Körperpflege im Darmbereich, dient die Reinigung mit Hilfe von Irrigator und Klistieren häufig der Vorbereitung auf eine Darmsanierung.
Darmsanierung Hierzu werden mehrere Einläufe in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Im Rahmen naturheilkundlicher Verfahren soll der Darm von „schlechten Säften“ bzw. „Schlacken“ befreit werden (s.a. Entgiften und Entschlacken mit grünem Hafertee). Unreinheiten und schädliche Mikroorganismen sollen durch Einläufe ausgespült werden, um den Körper zu entgiften und so Darmflora und Immunsystem zu regenerieren.

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Irrigator, Klistier, Darmrohr – die Geräte und der kleine Unterschied

Neben dem Irrigator gibt es noch verschiedene andere Geräte, mit deren Hilfe man Einläufe durchführen kann.

Sie unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf die eingeführte Flüssigkeitsmenge und die Bereiche des Darms, die dabei gespült werden:

Gerät Unterschiede bei der Anwendung
Klistier Heute sind unter der Bezeichnung „Klistier“ meist nur Geräte in Gebrauch, diefür einen kleinen Einlauf verwendet werden. Dabei werden nur etwa ½ Liter Wasser in den Darm eingeleitet. Es wird nur der Enddarm gereinigt, der Darm selbst wird nicht vollständig durchgespült.
Darmrohr Das Darmrohr findet beim „hohen Einlauf“ Verwendung und muss ca. 30 cm tief in den Darm eingeführt werden. Deswegen wird auch eine Hilfskraft benötigt, die beim Einführen unterstützt. Hierbei werden alle Bereiche des Darms gründlich durchgespült.
Irrigator Der Einlauf erfolgt mit Hilfe eines Schlauchs, durch den die Flüssigkeit langsam aus einem Behältnis durch ein nur wenige Zentimeter langes Plastikrohr (Klistier-Rohr) als Einlaufhilfe in den Darm fließt.

Irrigator kaufen oder selber machen?

Man kann ein Irrigator-Set schon sehr kostengünstig für ca. 6,50 Euro zum Beispiel bei Amazon.de erwerben. Dieses Gerät zur Darmreinigung besteht aus

  • einem Behälter, der zwei Liter Flüssigkeit fasst,
  • einem ein Meter langen Schlauch mit Absperrhahn und
  • einem sieben Zentimeter langen Klistier-Rohr.

Es ist sehr handlich und praktisch und es kann wegen des faltbaren Behälters auf Reisen auch gut im Gepäck untergebracht werden.

Der Irrigator hat jedoch im Test durch die Anwender mit durchschnittlich drei von fünf Sternen nur sehr durchschnittliche Bewertungen erhalten.

Einfacher Irrigator Marke Eigenbau

Man kann den Irrigator natürlich auch relativ einfach und kostengünstig selbst herstellen und damit den Einlauf unkompliziert zu Hause durchführen.

Man benötigt dafür allerdings eine weitere Person, die einen bei der Behandlung unterstützt.

Der Irrigator besteht für gewöhnlich immer aus drei Teilen:

  • Behälter für die Flüssigkeit (Klistier-Becher, Eimer oder ähnliches),
  • Schlauch, mit oder ohne Absperrhahn
  • zusätzliches kleines Plastikrohr als Einlaufhilfe.

Der Flüssigkeitsbehälter sollte ca. zwei Liter fassen.

Es wird außerdem eine Vorrichtung benötigt, damit die Flüssigkeit aus einer Höhe von mindestens einem Meter ablaufen kann.

Ein Absperrhahn ist bei einer Anwendung mit Unterstützung durch eine weitere Person nicht zwingend erforderlich, da man den Zulauf auch durch Abklemmen drosseln kann.

Es versteht sich beinahe von selbst, dass alle Teile des selbst gebauten Irrigators wasserdicht sein und insbesondere die Übergänge vorab noch einmal gründlich überprüft werden sollten.

Nur Personen, die bereits über Erfahrung im Umgang mit dem Irrigator verfügen, sollten das Gerät alleine anwenden.

Es ist jedoch immer sicherer, wenn eine Hilfsperson dabei assistiert.

Irrigator – Anwendung in der Praxis

Zunächst wird die Flüssigkeit für den Einlauf vorbereitet. Man nimmt meist einfach Wasser aus der Leitung.

Es kann aber auch mit verschiedenen Zusätzen gemischt werden wie zum Beispiel Kamillentee, Kräutertee oder Kochsalz.

Für den Einlauf mit dem Irrigator werden außerdem folgende Hilfsmittel benötigt:

  • Vaseline oder ein Hautpflegendes Öl wie beispielsweise Kokosöl als Gleitmittel,
  • Handtuch,
  • Unterlage (zum Beispiel abwaschbare Plastikfolie),
  • sterile Wegwerf-Handschuhe,
  • Irrigator-Set (wie oben beschrieben).

Irrigator – Schritt-für-Schritt Anleitung

  • 1. Die Flüssigkeit, meist Wasser, wird erhitzt und in das dafür vorgesehene Behältnis gefüllt. Sie ist optimal temperiert, wenn sie mit 36 bis 37 Grad Celsius ungefähr der Körpertemperatur entspricht.
  • 2. Die Person, die behandelt werden soll, legt sich auf die mit dem Handtuch abgedeckte Unterlage und nimmt die Seitenlage ein. Das ist für die meisten Menschen die angenehmste Position, um den Einlauf mittels Irrigator durchzuführen.
  • 3. Eine Hilfsperson legt sterile Handschuhe an und reibt das Klistier-Rohr mit ein wenig Vaseline oder Öl ein.
  • 4. Die Hilfsperson führt das Rohr oder den Schlauch sehr behutsam zwei bis drei Zentimeter weit in den Darmausgang (Anus) ein. Die Person, die behandelt wird, sollte dabei keinerlei Schmerz verspüren.
  • 5. Achten Sie generell während der gesamten Behandlung auf Ihr Körpergefühl und brechen Sie sofort ab, wenn unangenehme Empfindungen auftreten.
  • 6. Nun wird der Absperrhahn des Zulaufschlauchs geöffnet. Die Flüssigkeit kann bis in den Dickdarm einlaufen.
  • 7. Wenn die eingelaufene Flüssigkeit das Bedürfnis nach einer Darmentleerung auslöst, sollte man diesem Drang nachgeben, auf die Toilette gehen und den Einlauf anschließend fortsetzen.
  • 8. Nach dem Einlauf sollten Sie 20 Minuten im Liegen entspannen.
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Über den Autor

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Mauricio García Díaz

Mauricio García Díaz ist Personal Trainer und ausgebildeter Ernährungsberater. Seit vielen Jahren trainiert er erfolgreich zahlreiche Klienten in Berlin und ist stets bestrebt, das Beste aus sich und den Menschen in seiner Umgebung heraus zu holen. Nebenbei schreibt er für den Evergreen Verlag, um sein Wissen so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.

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