Wissenschaftlicher Name: Rhodiola rosea
Volkstümlicher Name
- Rosenwurz(el)
- Rosavin
- Rhodiola Rhizom
- Goldene Wurzel
Anwendungsgebiete
- Reduzierung von Müdigkeit und Stresssymptomen
- Verbesserung der Stresstoleranz
- Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten
- Stimmungsaufhellend
Wichtigste Inhaltsstoffe
- Rosavin
- Salidrosid
- Tyrosol
Rhodiola rosea wächst in wilden arktischen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas in der freien Natur. Das Kraut verbreitet sich dort oft als Bodendecker und blüht sehr ausdauernd.
Rhodiola wird seit langem in der traditionellen Medizin zum Beispiel gegen Ermüdung und Stresssymptome, Angstzustände und Depressionen eingesetzt. Allerdings gibt es bei den meisten Anwendungsgebieten noch zu wenige wissenschaftliche Belege, die einen echten Nutzen beweisen könnten.
Rhodiola rosea – Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Rosenwurz (lat. Rhodiola rosea) gehört zur Gattung der Rhodiola und ist somit ein Kraut aus der Familie der Crassulaceae. Es wird pflanzliches Nootropikum eingesetzt. Zum ersten Mal dokumentierte der griechische Arzt Dioskurides die medizinische Anwendungen des Heilkrauts im Jahr 77 nach Christus.
Der schwedische Naturforscher Carl von Linné benannte sie wegen ihres rosenähnlichen Dufts in Rhodiola rosea um. In der traditionellen chinesischen Medizin werden der Pflanze unter dem Namen „Hóng jēng tiān“ viele günstige Heilwirkungen zugeschrieben.
Auch in Russland und Skandinavien wird R. rosea seit alters her in der Naturmedizin verwendet, um dem dem anstrengenden Leben im kalten sibirischen Klima zu trotzen. Es wurde unter anderem dazu eingesetzt, um die körperliche Ausdauer und Leistungsfähigkeit zu steigern und sogar um die Langlebigkeit zu erhöhen. Anwendungsgebiete in der Naturmedizin:
- Höhenkrankheit,
- Angst,
- Müdigkeit,
- Stress,
- Anämie,
- Impotenz,
- Infektionen,
- Kopfschmerzen und
- Depressionen.
Nootropika: Nootropika sind Drogen beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel, denen eine positive Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit zugeschrieben wird.
Heute wird Rhodiola oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um Energie, Ausdauer und Leistungsfähigkeit zu steigern, die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis zu verbessern und die Stressresistenz zu erhöhen.
In der Wurzel der Rhodiola rosea sind etwa 140 verschiedene Wirkstoffe enthalten, darunter Phenole, Rosavin, Rosin, Rosarin, Terpenoide, Flavonoide und Alkaloide. Die Konzentration der einzelnen Stoffe im ätherischen Öl, das aus der Wurzel gewonnen wird, kann je nach Herkunftsgebiet sehr unterschiedlich ausfallen. Die für die Heilkunde wichtigsten Inhaltsstoffe sind:
Inhaltsstoff | Wirkung |
---|---|
Rosavin | entspannend, angsthemmend |
Salidrosid | stimulierend |
Tyrosol | antioxidans |
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Rhodiola rosea kaufen – Informationen zur Dosierung und Einnahme
Rosenwurz ist in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel frei verkäuflich. Hierzu wird der Wurzelextrakte hauptsächlich in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln gehandelt.
Zur Prävention gegen Müdigkeit und Stress sind Erfahrungsberichten zufolge 50 mg pro Tag schon wirksam. Bei akuten Beschwerden ist eine Gabe von 300 bis 650 mg erforderlich.
Man sollte aber eine Dosis von 680 mg nicht überschreiten, da höhere Dosen unwirksam sein können.
Zum Einlesen in die Thematik empfiehlt sich auch das Buch des New Yorker Arztes Richard Brown, der sich ausführlich mit der Heilpflanze beschäftigt hat: „The Rhodiola Revolution: Transform Your Health with the Herbal Breakthrough of the 21st Century“.
Es bietet eine Einführung in einige der traditionellen Anwendungen von R. rosea, seine Phytochemie, wissenschaftliche Studien, die seine verschiedenen physiologischen Wirkungen untersuchen, und seine aktuellen und zukünftigen medizinischen Anwendungen. Er schreibt, die wissenschaftliche Zurückhaltung in Bezug auf die Pflanze sei vor allem darauf zurück zu führen, dass viele Studien nur in russischer Sprache vorliegen.
Wissenschaftliche Studien zu Rhodiola rosea
Studien haben gezeigt, dass Rhodiola die Auswirkungen von körperlicher Erschöpfung, die zu Ermüdung führen, tatsächlich signifikant reduzieren kann.
Es wirkte in der Versuchsanordnung sehr zuverlässig und konnte somit auch das Wohlbefinden betroffener Personen erheblich verbessern. Aber die Studienlage ist noch zu dünn.
Die Aussagen der Studie im Hinblick auf die Wirkung bezogen sich auf die Folgen von Stress wie den „Burnout“-Effekt oder längere körperlicher Belastung mit geringer Intensität.
Es gibt zwar auch ein paar Hinweise darauf, dass die Voraussetzungen für körperliche Aktivität mit Rhodiola verbessert werden können, aber das scheint sich auf Untrainierte zu beschränken. Bei den vielen mit trainierten Sportlern durchgeführten Studien zeigte Rhodiola keine Wirkung.
Und: Wenn die Ermüdung abnimmt, verbessern sich bei Verabreichung von Rhodiola zwar auch die kognitiven Funktionen. Umgekehrt funktioniert es allerdings nicht: Die Einnahme des Mittels führt nicht automatisch zu einem Anstieg der kognitiven Fähigkeiten bei nicht ermüdeten Personen.
Auch auf anderen Gebieten ist das Mittel einfach noch zu wenig erforscht. Das gilt zum Beispiel für Aussagen, Rhodiola
- sei hoch neuroprotektiv gegen Toxine,
- reduziere Essattacken, die durch Stress ausgelöst werden
- erhöhe das Serotonin im Gehirn und reduziere Corticosteroide.
Auch die Behauptung, Rhodiola könne die Langlebigkeit fördern und die Lebensdauer bis zu 20 Prozent erhöhen, muss erst noch durch entsprechende Studien abgesichert werden. Extrakte des Rosenwurz verlängern zwar die Lebensspanne von Fruchtfliegen um bis zu 24 Prozent. Diese Untersuchungen sind bemerkenswert und vielversprechend, wurden aber noch nicht mit Säugetieren durchgeführt.
Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Studien zu folgenden Anwendungsgebieten beurteilt:
- stressbedingte Erschöpfung/Müdigkeit,
- physische Leistungsfähigkeit,
- mentale/kognitive Leistungsfähigkeit,
- nachtschichtbedingte Müdigkeit,
- Schlafarchitektur,
- Episoden leichter bis mittelschwerer Depressionen,
- generalisierte Angststörung.
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Studien keine ausreichenden Beweise für eine therapeutische Wirksamkeit ergeben. Weil aber die Ergebnisse dennoch
- den Gebrauch in bestimmten Anwendungsgebieten plausibel mache und
- Rosenwurz in der Naturmedizin seit langem zum Einsatz komme, sowie
- gleichzeitig gravierende Nebenwirkungen fehlen
wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis für die Anwendung zur vorübergehenden Linderung von Stresssymptomen wie Erschöpfung und Schwächegefühl insgesamt positiv beurteilt.
Die US Food and Drug Administration (FDA) hat allerdings Warnhinweise herausgegeben:
Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln aus rosea sollen die Angaben verfälscht beziehungsweise ihre Produkte irreführend gekennzeichnet haben.
So fehlen zum Beispiel Hinweise zur Sicherheit oder Nachweise zur Wirksamkeit in Bezug auf verschiedene Krankheiten wie das Raynaud-Syndrom, Höhenkrankheit und Depression. Rosenwurz ist auch in der Datenbank giftiger Pflanzen der FDA aufgeführt. Eine Studie hat zudem ergeben, dass einige kommerzielle Rhodiola-Produkte verdünnt oder anderweitig verfälscht werden können.
Risiken und Nebenwirkungen von Rhodiola rosea
Bei oraler Einnahme kann Rhodiola Schwindel und Mundtrockenheit verursachen. Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten grundsätzlich auf die Einnahme verzichten.
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