Magenleiden sind unter den Top 5 der körperlichen Stresssymptome, die wir inzwischen sogar als Volkskrankheit betrachten können. Die Auslöser sind zwar unterschiedlich, aber die Symptome und negativen Auswirkungen oft ähnlich: Man hat ständig Sodbrennen, keinen Appetit oder traut sich dank seines Magens kaum noch aus dem Haus. Anstatt dabei die Symptome mit Tabletten zu bekämpfen, sollte das Problem an der Wurzel gepackt werden. Eine Möglichkeit, die derzeit im Trend liegt, ist die sogenannte Saftkur. Wir schauen uns das Konzept dahinter an und zeigen dir auf, ob du damit deine Verdauung vielleicht besser in den Griff bekommst.
Was ist eine Saftkur?
In den 50ern entdeckt und nun wieder im Trend: die Saftkur oder auch das Saftfasten. Denn wie auch beim klassischen Fasten, wird in einem bestimmten Zeitraum auf alles verzichtet, was kein Saft ist. Bestimme Hersteller wie Frankjuice Saftkur haben sich dabei ganz dem Thema gesunde Verdauung durch Säfte verschrieben.
Bei einer Saftkur geht es aber nicht um industrielle Säfte, sondern um die ausschließlich kalt gepresste, frische Lösung. Vor allem kommt es dabei auf eine gesunde Verteilung der Zutaten und deren Verarbeitung an: „Verzehr von 85 % Rohkost und 15 % gekochten Lebensmitteln (letztere nur abends).“ Achte hier insbesondere darauf, dass kein industrieller Zucker verwendet wurde.
Wie funktioniert eine Saftkur?
Neben dem klassischen Heilfasten, bei dem nur Wasser und Tee getrunken wird, ist die Saftkur ergänzt durch frische, kalt gepresste Obst- und Gemüsesäfte. Dabei ist das Ziel, den eigenen Körper dank einer entsprechenden Kur in Sachen gesunder Verdauung, Stoffwechsel, Immunsystem und Wohlbefinden zu stärken. Vor allem in den USA ist diese „Juice Cleanse“ äußerst beliebt.
Konkret werden bei einer Saftkur im Rahmen unterschiedlichster Programme ca. 6 Gläser Saft zu sich genommen. Je nach Kalorienverbrauch sind das 250 bis 500 ml alle 2 Stunden. Die Programme für Anfänger dauern in der Regel 2-3 Tage – das Programm der Saftkur an sich kann aber bis zu 21 Tage durchgeführt werden, was aber eher den Fortgeschrittenen und Profis empfohlen wird.
Achtung: Denke aber daran, dass du nicht nur die einzelnen Säfte trinkst, sondern deinen allgemeinen Flüssigkeitshaushalt mit Wasser und Tee im Auge behältst.
Wenn dich das Thema Verdauung und Magengesundheit interessiert, solltest du dir mal unseren Artikel zum Thema Ursachen von Bauchschmerzen durchlesen.
Ist eine Saftkur Detox?
Oft wird eine Saftkur als Wundermittel zur Entgiftung des eigenen Körpers dargeboten – hier ist jedoch Saft nicht gleich Saft. Detox, oder zu Deutsch Entgiftung kann nur unter bestimmten Umständen gelingen. Damit das gelingt, ist Vorbereitung alles.
Nichtsdestoweniger sensibilisiert eine gewissenhaft geplante und sorgsam durchgeführte Saftkur oftmals zu spürbar mehr Energie, einer gesünderen Verdauung, einem stärkeren Stoffwechsel, der im Idealfall die Kilos purzeln lässt. Glaube aber nicht, dass das direkt mit der ersten 3-Tages-Kur passiert. Hier ist ein stetiges Herantasten gefragt – nur dann hat eine Saftkur auch den gewünschten Detox-Effekt.
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Für wen ist eine Saftkur geeignet?
Im Prinzip kann jeder eine Saftkur als Startpunkt für mehr Energie und eine bessere Verdauung setzen. Ausnahmen sind jedoch Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen. Lasse dich vorher bei einem Arzt beraten – eine Konsultation bringt mehr Klarheit.
5 Gründe, schon morgen mit einer Saftkur zu starten
Fragst du dich auch, was dir eine Saftkur bringt? Dann solltest du dich mal fragen, wann du dich das letzte Mal leicht, voller Energie und total motiviert gefühlt hast. Genau hierbei kann dich eine Saftkur entsprechend unterstützen – die folgenden Gründe unterstreichen dies:
- Je kürzer die Kur, desto besser ist der Effekt: Experten glauben, dass eine gut geplante 2- oder 3-tägige Saftkur ein Booster für deinen Körper sein kann. Der Grund ist einfach: Je länger eine Kur dauert, desto anstrengender ist diese für deinen Körper. Du hast also nichts zu verlieren.
- Raus mit den Schadstoffen: Im normalen Alltag nehmen wir Vieles zu uns, das uns nicht wirklich guttut – egal, ob Süßes oder Alkohol. Einfach mal ein paar Tage darauf zu verzichten kann die Leber entlasten und die Verdauung fördern.
- Trainiere deine Disziplin: Regelmäßige Saftkuren helfen dir dabei, stärker bei Verlockungen widerstehen zu können. Die Schokolade ist dann nicht mehr ganz so reizvoll und es reicht vielleicht auch nur ein Bonbon und nicht fünf.
- Ein guter Einstieg ins Heilfasten: Das klassische Fasten baut auf extremem Verzicht auf. Damit du deinen Körper optimal vorbereitest, ist eine Saftkur für den Einstieg sinnvoll.
- Wellness für Körper und Geist: Du merkst es schon nach 2 Tagen – du hast mehr Energie. Dein Körper hat jetzt nämlich neue Kraft geschöpft und konzentriert sich auf die wesentlichen Prozesse.
Was sind die richtigen Säfte für eine Saftkur?
Natürlich geht es bei den Säften um einen Mittelweg zwischen Geschmack und dem Bedarf deines Körpers. Dabei ist Folgendes wichtig: „Herkömmliche Säfte werden zu 99% durch Hitze pasteurisiert, wodurch alle schädlichen Keime und Bakterien zerstört werden.“ Wir schauen uns deshalb nachfolgend einzelne Saftarten und deren prognostizierten Effekt an, damit du genau weißt, welche Säfte deinem Körper die meisten Vorteile bringen.
Saft | Effekt |
Spinat-Apfel-Sellerie | Vor allem für Frauen in und nach den Wechseljahren ist dieser Saft eine gute Grundlage für einen gesungen Start in den Tag. Spinat liefert Eisen, Apfel den Geschmack und Vitamin C, Sellerie Vitamin K, Kalzium usw. |
Süßkartoffel-Karotte | Die Süßkartoffel ist ein gesunder Energielieferant mit Magnesium, Kalium und Vitamin C. Karotten sind hingegen voll von Carotin und Vitamin B6, B1 und B2. |
Rote Bete-Birne | Dieser Saft ist auch voller Eisen, Magnesium und Kalzium und dadurch vor allem bei Frauen der Renner. |
Ananas-Minze | Dieser Saft ist der reine Frische-Kick und sorgt für Motivation und gute Laune. |
Natürlich besitzt jeder von uns eigene Präferenzen und mag nicht unbedingt jedes Obst oder Gemüse in Säften. Achte aber bitte stets darauf, bei einer Saftkur ausreichend und vor allem abwechslungsreich zu trinken, damit du genügend Nährstoffe erhältst.
Unser Tipp: Obstsäfte sollten vor allem am Morgen oder mittags getrunken werden, Gemüsesäfte abends, denn Obstsäure ist nachts schwerer für deine Verdauung zu verkraften.
Was bringt eine Saftkur?
Leider gibt es keine statistischen Zahlen dazu, wie viele Menschen tatsächlich schon eine Saftkur ausprobiert und welche Effekte diese dazu erzielt haben. Gerade deshalb fehlen auch statistische Nachweise über Wirksamkeit. Was wir jedoch wissen ist, dass eine Saftkur nur dann etwas bewirkt, wenn man diese mindestens 2 Mal, maximal 4 Mal im Jahr durchführt.
Über Säfte wird allerdings viel Fruktose aufgenommen, was bei hohem Saftkonsum negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Die DGE warnt auch davor, dass eine strikte Saftdiät zu einem Überschuss an bestimmten Vitaminen und einem Mangel an Proteinen und Fetten führen kann. Deshalb ist es wichtig, hier keine Wunderheilung zu erwarten, sondern sich klar darüber zu sein, dass eine Saftkur lediglich als Ergänzung zu betrachten ist.
Die Wirkung solcher Detox-Kuren sei wissenschaftlich nicht belegt. Da sich aber die Energieaufnahme durch eine Saftkur reduziert, erwirkst du vielleicht sogar einen Gewichtsverlust. Nach der Kur kann es zu einem Jojo-Effekt kommen, so dass du das verlorene Gewicht schneller wiedererlangst, als dir lieb ist.
Laut Experten könnte eine Detox-Diät wie die Saftdiät der Ausgangspunkt für eine Ernährungsumstellung sein. Solche Diäten sollten allerdings unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, insbesondere wenn Sie Medikamente einnehmen. Kinder, Jugendliche, schwangere und stillende Frauen sollten die Hände davonlassen.
Tipps für die Verdauung mit Säften
Um deine gesunde Verdauung durch eine Saftkur zu fördern, ist es nicht nur mit Säften getan – es gehört einiges an Vorbereitung auf physischer und mentaler Ebene dazu. Worauf du dich vorbereiten solltest, haben wir dir zusammengestellt.
Saftkur: Vorbereitung ist alles
Entscheide, wie lange deine Saftkur dauern soll, und bereite deinen Körper dann einige Tage (am besten eine Woche) vor, bevor sie beginnt: Verabschiede dich von ungesunden Gewohnheiten wie Rauchen, Alkohol, Kaffee, Zucker und Süßigkeiten usw. Ausreichend stilles Wasser trinken und Tee ist erlaubt, man sollte zusätzlich zum Saft mindestens einen Liter Wasser pro Tag trinken.
Reduzieren oder vermeiden Sie den Verzehr von tierischen Produkten, Milchprodukten, Zucker, weißem Reis, Brot, Nudeln, Quinoa und Fisch. Salz sparsam verwenden! Essen Sie rohe und flüssige Nahrung.
Am Vortag sollten Sie nur Suppen, rohes oder gedünstetes Gemüse und Leinsamen essen. Sie brauchen Ruhe, Bewegung, frische Luft und ausreichend Schlaf. Wenn Sie nicht ganz auf feste Nahrung verzichten möchten, empfehlen wir rohes Gemüse, Obst und Nüsse. Diese Schritte geben Ihrem Körper eine optimale Grundlage für die Kur.
Das Wichtigste ist: Hören Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf seine Bedürfnisse!
Aber auch die Nachbereitung erfordert Fingerspitzengefühl. Für einige Tage nach dem Fasten sollten Sie Ihren Körper nicht mit starken Nahrungsmitteln belasten.
Versuchen Sie zunächst ungesunde Lebensmittel zu vermeiden und sich langsam wieder an normale Lebensmittel zu gewöhnen. Mahlzeiten aus Obst und Gemüse, Süßkartoffeln und Vollkornprodukten werden für die ersten drei Tage nach der Saftdiät empfohlen. Versuchen Sie auch, Milchprodukte und Fleisch zu vermeiden.
Saftkur für eine bessere Verdauung – unser Fazit
Wenn du deine ständige Müdigkeit überwinden, deinen Stoffwechsel ankurbeln und generell eine gesündere Lebensweise einführen möchtest, ist eine Saftkur der richtige Weg. Aber wichtig ist auch, dass du dir eine Woche vor Start der Kur ausreichend Zeit und Raum zur Vorbereitung jetzt. Ausschlaggebend sind also dein Willen und schließlich auch dein Durchhaltevermögen.
Eine Saftkur ist allerdings auch kein Wundermittel – sie dient dem Ausgleich, als Anstoß für eine gesündere Lebensweise und als Booster für den Stoffwechsel. Passe also deine Erwartungshaltung entsprechend an. Wenn du offen und diszipliniert in das Thema startest, ist es dennoch eine gute Sache und kann vor allem die richtigen Impulse in Sachen gesunde Verdauung und bessere Lebensweise setzen.
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