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Sheabutter – Superfood für Haut und Haar?

Sheabutter war als Schönheitsmittel bereits zu den Lebzeiten der alt-ägyptischen Herrscherin Kleopatra bekannt. Man benutzte es damals schon in der Hautpflege. Es wurde aber auch als Fett beim Kochen und sogar als Leuchtmittel verwendet.

Auf dem Weltmarkt war Sheabutter bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts einfach nur ein billiges Industrieprodukt. Danach mauserte sich das exotische Fett plötzlich von seinem Mauerblümchen-Dasein zum exklusiven Bestseller.

Der Hype um die Sheabutter entsprach offenbar damals einem Bedürfnis der Konsumenten. Sie wollten sich kosmopolitisch fühlen, sie wünschten sich wohlriechende, verschwenderische Exotik. Sie bekamen Sheabutter.

Das behauptet zumindest Brenda Chalfin in ihrem Buch „Shea Butter Republic“. Die angeblichen Vorteile von Sheabutter wurden seither in zahlreichen Foren und Blogsheruntergebetet.

Sheabutter wurde als Stern am Horizont gepriesen. Es versprach Erlösung bei den allermeisten Hautproblemen und sollte angeblich sogar Anti-Aging-Wirkung besitzen.

Doch wissenschaftliche Studien sprechen leider eine ganz andere Sprache. Haben wir uns also wieder einmal nur durch verlockende Werbeversprechen verführen lassen?

  • Sheabutter wird seit Tausenden von Jahren unter anderem für kosmetische Zwecke und in der Ernährung verwendet.
  • Die Arbeitsplätze in der Sheabutter-Produktion stellen für viele Frauen in Afrika die einzige Einnahmequelle dar. Man sollte daher beim Einkauf auf Produkte mit Fair-Trade-Siegel achten.
  • Die allermeisten der angeblichen Wirkungen von Sheabutter als Heilmittel oder Superfood konnten bis heute durch wissenschaftliche Studien nicht belegt werden.

Sheabutter – Geschichte und Tradition

shea butter - Sheabutter – Superfood für Haut und Haar?
Sheabutter wurde schon zu Kleopatras Zeiten (1. Jahrhundert v. Chr.) für kosmetische Zwecke verwendet. Das wissen wir aus alt-ägyptischen Überlieferungen.

Darin wurde aufgezeichnet, welche Waren die Handels-Karawanen mit sich führten, denn die Sheabutter wurde damals in großen Tonkrügen transportiert. Die Ägypter verwendeten sie vor allem, um Haare und Haut vor der heißen Sonne und den trockenen Winden der afrikanischen Wüsten und Savannen zu schützen.

Traditionell wird Sheabutter in Afrika bis heute verwendet, u. a. zur Zubereitung von Nahrungsmitteln. In der Schokoladenindustrie wird Sheabutter gelegentlich mit anderen Ölen vermischt als Ersatz für Kakaobutter eingesetzt.

Es wird außerdem als Imprägnierwachs, zum Frisieren, zur Kerzenherstellung und als Zutat in medizinischen Salben benutzt.

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Sheabutter – Hintergrund und Herstellung

Sheabäume (Velleria paradoxa), bei uns mitunter auch als Karitébäume bekannt, bedecken in der afrikanischen Savanne ein riesiges Areal. Sie wachsen auf einem Gebiet, das insgesamt etwa 3,4 Millionen Quadratkilometer umfasst.

Die Sheabutter-Produktion ist janusköpfig: Sie ist auf der einen Seite sehr arbeitsintensiv und das verwendete Brennholz trägt zur Entwaldung ohnehin sehr trockener Regionen bei.

Auf der anderen Seite ist die Herstellung von Sheabutter umweltfreundlicher als die von Soja- oder Palmöl und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Haushaltseinkommen der afrikanischen Arbeiterinnen.

Die Sheabutter-Produktion liegt nämlich fast vollständig in der Hand von Frauen:

18 Millionen Frauen in 23 afrikanischen Ländern südlich der Sahara verarbeiten ca. 500.000 Tonnen Sheanuss pro Jahr.

Die Ernte der Nüsse bedeutet harte Arbeit: Sie werden von Hand aus dem Boden unter den Bäumen gepflückt. Dann wird das Fruchtfleisch entfernt. Die Nüsse werden gekocht oder geröstet und geschält. Anschließend werden die Kerne zur Herstellung von Sheabutter zu einer Paste vermahlen.

Diese Paste wird mit Wasser gemischt, gekocht, gesiebt und gekühlt. Für den Export wird die Butter häufig raffiniert. Dabei entsteht ein geruchloses, weißes Fett.

Der Inhaltsstoff Beta-Karotin, der bei der unraffinierten Sheabutter die gelbe Farbe ausmacht, geht dabei verloren. Die Auswirkung auf die anderen Inhaltsstoffe ist noch nicht hinreichend untersucht. Deswegen empfiehlt es sich unbedingt, reine Sheabutter unraffiniert zu kaufen und das am besten in Bio-Qualität.

Sheabutter – Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendungsgebiete

Das Fruchtfleisch der Sheanüsse ist reich an Vitamin C. Die Kerne enthalten sehr viel Fett, das in der Lebensmittelzubereitung sowie in der Medizin- und Kosmetikindustrie verwendet wird.

Eine Analyse der Kernfette zeigt, dass Sheabutter reich an Triacylglycerin und Triterpenester ist. Es enthält hauptsächlich Triglyceride langkettiger, ungesättigter Fettsäuren.

Inhaltsstoffe pro 100 g Trockengewicht:

Vitamin C 196,1 mg
Fett 17,4-59,1 g
Ölsäure 40–55 Prozent
40–55 Prozent 35–45 Prozent
Linolensäure 3–8 Prozent
Palmitinsäure 3–7 Prozent

Das Fett schmilzt bei ungefähr 35 bis 42 °C, also bei Körpertemperatur. Sheabutter wird daher gerne als Träger-Bestandteil von Cremes, Salben oder Lotionen verwendet.

Das Fett der Sheabutter wird schnell absorbiert, wirkt rückfettend und weist gute wasserbindende Eigenschaften auf. Es gilt als wirksamer Weichmacher, vor allem bei trockener Haut. Die Hersteller schwören auf Sheabutter bei etlichen Hautprobleme wie

  • trockene Haut,
  • Flecken, auch: Altersflecken,
  • Falten,
  • Schmerzen und Juckreiz,
  • Sonnenbrand,
  • Hautwunden,
  • Dermatitis,
  • Ekzeme,
  • Hautallergien und
  • Insektenstiche

Sheabutter und die aktuelle Studienlage

Zwar gibt es inzwischen einige Studien zur Wirkung von Sheabutter, doch sie ist bei weitem nicht so gut erforscht wie Kakaobutter. Die vorliegenden Sheabutter-Studien werden zudem wissenschaftlichen Ansprüchen oft nicht gerecht.

Sie sind häufig nicht exakt genug. Die biochemischen Eigenschaften der Sheabutter deuten gemäß entsprechender Studien auf antioxidative und entzündungshemmende Aktivitäten hin. Es gibt jedoch je nach Produkt große Schwankungen bei der Zusammensetzung und Qualität.

Die Anti-Aging-Eigenschaften von Sheabutter sind definitiv noch nicht ausreichend belegt. Es gibt nur eine einzige Studie in diesem Zusammenhang und auch die wurde nur an zehn (!) gesunden Freiwilligen durchgeführt.

Dabei wurde im Vergleich mit einem Placebo-Produkt eine 20-Prozentige Abnahme der DNA-Schädigung festgestellt. Allerdings war Sheabutter dabei noch nicht einmal der im Produkt enthaltene therapeutische Wirkstoff sondern nur die Träger-Substanz.

Auch einen wissenschaftlichen Beleg für die angeblich feuchtigkeitsspendende Wirkung auf Haare oder Haut gibt es schlichtweg nicht. Es liegen keine Studien vor, die solche Behauptungen belegen. Das gleiche gilt für die so genannte Windel-Dermatitis, also den Hautausschlag, den Babys so oft vom Windel-Tragen bekommen.

Die Wirkung bei Ekzemen und atopischer Dermatitis wurde zwar untersucht. Sheabutter wurde als gut verträglich und hilfreich eingestuft, aber bei den Studien war entweder die Basis zu dünn (nur 34 Kinder), die Untersuchung fehlerhaft angelegt oder Sheabutter war wieder einmal nicht der eigentliche Wirkstoff.

Auch der wissenschaftliche Nachweis für eine Wirkung bei Dehnungsstreifen, die zum Beispiel während der Schwangerschaft entstehen können, Cellulite oder Narbenbildung steht aus.

Es wird auch darüber spekuliert, dass Sheabutter wegen des hohen Stearinsäuregehalts einen günstigen Einfluss auf die Blutfette haben könnte und, weil Stearinsäure prothombotisch ist, das Gerinnungsrisiko erhöhen könnte. Aber auch das ist noch nicht hinreichend untersucht.

Und weil das so ist, kann man eben auch Risiken und Nebenwirkungen von Sheabutter nicht mit Sicherheit ausschließen. Wir wissen einfach noch viel zu wenig über das Produkt und können nur Vermutungen anstellen.

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Über den Autor

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Robert Weidner

Robert ist ein richtiges Fitness-Multitalent. Er ist ausgebildeter Ernährungsberater, Fitness Trainer (A und B Lizenz), Trainer für Gesundheits und Rehasport und Trainer für EMS Training. Er ist Personal Trainer und schreibt leidenschaftlich gerne über sein liebstes Hobby, um sein Wissen mit der Welt zu teilen.

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