Die Farbe des Stuhlgangs schauen wir uns ja normalerweise lieber gar nicht so genau an.
Sie fällt uns meist erst dann auf, wenn irgendetwas nicht stimmt.
Manchmal kann es aber vorkommen, dass der Stuhl eine eher ungewöhnliche Farbe hat.
Das Spektrum reicht dabei von rot über schwarz bis hin zu grün.
Die Farbe kann auf ganz harmlose Ursachen zurückzuführen sein wie zum Beispiel auf die natürlichen Farbstoffe in bestimmten Lebensmitteln.
Mitunter können aber auch ernsthafte und schwerwiegende Erkrankungen wie Salmonellen-Befall oder Geschwüre dahinter stecken.
In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was die unterschiedlichen Farben des Stuhlgangs zu bedeuten haben und wann man einen Arzt aufsuchen sollte.
Ernährung, Verdauung und Stuhlgang-Farbe
Bevor wir uns mit dem Stuhlgang und seiner Farbe näher beschäftigen machen wir erst einmal einen kurzen Ausflug durch das Verdauungssystem des Menschen:
Aufgabe des Verdauungssystems ist es, die Nahrung so zu zerlegen, damit die enthaltenen Nährstoffe vom Körper optimal verwertet werden können.
Es besteht im wesentlichen aus Mund, Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm. Außerdem sind Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse daran beteiligt.
Im Mund wird die Nahrung mit den Zähnen zerkleinert und mit Speichel zu einem Speisebrei vermischt. Die Enzyme im Speichel beginnen schon im Mund mit dem Verdauungsdprozess.
Dann wird der Nahrungsbrei durch die Speiseröhre zum Magen transportiert.
Die im Magensaft enthaltene Salzsäure spaltet die in der Nahrung enthaltenen Proteine in ihre Bestandteile.
Anschließend wird der Nahrungsbrei in den Dünndarm befördert.
Der erste Abschnitt des Dünndarms ist der Zwölffingerdarm. Dort werden Verdauungssäfte aus Leber und Bauchspeicheldrüse zugesetzt: Der Gallensaft wird in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert.
Während die Säfte der Bauchspeicheldrüse bei der Aufspaltung und Verwertung sämtlicher Nährstoffe unterstützen, hilft der Gallensaft bei der Verwertung von Fetten durch den Körper.
Die verwertbaren Spaltprodukte gelangen vom Dünndarm aus ins Blut.
Die unverdaulichen Nahrungsbestandteile wandern weiter in den Dickdarm. Dort wird ihnen noch Wasser, Gallensäure und einige wichtige Vitamine entzogen.
Dann wird der verbliebene Rest – der Stuhlgang – durch den After ausgeschieden.
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Warum ist gesunder Stuhlgang braun?
Der Körper eines Erwachsenen besteht zum größten Teil (50 – 60 Prozent) aus Wasser.
Das trifft auch auf den Stuhlgang zu. Außerdem sind darin enthalten:
- unverdaute Nahrungsreste,
- jede Menge Bakterien,
- abgestorbene Zellen der Darmschleimhaut und die
- zugesetzten Verdauungssäfte.
Der Gallensaft enthält einen Farbstoff (Bilirubin). Er ist gelb-rötlich und verleiht auch dem Urin seine typische Farbe.
Im Darm wird Bilirubin zu Sterkobilin umgewandelt. Er hat dann die charakteristische braune Farbe, die wir mit einem gesunden Stuhlgang verbinden.
Der Stuhlgang und die Bedeutung der Farbe
Es ist vollkommen normal, dass der Stuhlgang immer wieder einmal die Farben wechselt.
So gibt es zum Beispiel eine ganze Palette unterschiedlicher Brauntöne.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Stuhl umso dunkler ist, je weniger Wasser darin enthalten ist.
Über den Wassergehalt kann auch die Form des Stuhls einiges aussagen, deswegen wird sie meist ebenfalls herangezogen, um zu entscheiden, ob und welche therapeutischen Maßnahmen notwendig sind.
Die Farbe des Stuhlgangs ändert sich auch mit den Lebensmitteln, die wir konsumieren.
Einige davon, die selbst starke natürliche Farbstoffe enthalten wie Spinat oder Rote Beete können den Stuhl recht nachhaltig in seiner Farbe beeinflussen.
Die Farbe der zugeführten Nahrung macht sich dann in der Regel am Folgetag beim Stuhlgang bemerkbar.
Das gleich gilt natürlich auch für Medikamente. Auch Antibiotika oder Eisenpräparate können zu auffälligen Veränderungen beitragen, ohne dass dem eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegen muss.
Bestimmte farbliche Veränderungen wie rote oder schwarze Verfärbungen sind allerdings bedenklich, denn sie können auf Blut im Verdauungstrakt hinweisen.
Auch das Fehlen der typischen Farbgebung ist ein Hinweis auf mögliche Funktionsstörungen.
Farbe | Bedeutung |
---|---|
Optimal ist eine satte mittelbraune Farbe. Diese erhält der Stuhlgang durch die Verdauungssäfte.
Ist die Färbung eher dunkel, kann das an einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme, aber auch einfach am Verzehr von viel Fleisch liegen. Siehe dazu: Harter Stuhlgang – die Ernährung ist das A und O |
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Rot kann ein Hinweis auf Blutungen im Verdauungstrakt sein. In diesem Fall sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Die Farbe kann aber auch einfach nur auf bestimmte Lebensmittel wie Rote Beete, Beeren oder Rotwein zurückzuführen sein. |
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Grün kann auf Salmonellen hinweisen.
Meist liegt es aber lediglich am Verzehr bestimmter Lebensmittel: grüne Gemüsearten und Kräuter wie Kale, Spinat, Petersilie, Brokkoli etc. färben den Stuhl grün. |
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Zeigt der Stuhl eine gelbliche Verfärbung, kann eine gestörte Fettverdauung die Ursache sein. Meist ist der Kot dann auch klebrig und riecht säuerlich.
Es kann sich aber aber auch um Viren- oder Bakterien-Befall oder eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) handeln. Nach der Einnahme von Antibiotika weist der Stuhl häufig ebenfalls eine gelbliche Farbe auf. Auch Karotten verleihen dem Kot eine gelb-orange Farbe. Der Stuhl von Babys ist wegen der Muttermilch gelb gefärbt und auch bei Menschen, die viele Milchprodukte verzehren, ist eine gelbliche Färbung normal. |
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Hat der Stuhl eine schwarze Färbung, befindet sich sehr wahrscheinlich Blut im (oberen) Verdauungstrakt. Auch hier muss ein medizinischer Rat eingeholt werden, denn es können Polypen oder Tumore vorliegen.
Natürlich können aber auch hier bestimmte Lebensmittel wie Blaubeeren oder Blutwurst und Medikamente, zum Beispiel Kohle- oder Eisenpräparate, für die Farbe verantwortlich sein. |
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Ist der Stuhl lehmfarben weist dies auf das Fehlen von Verdauungssäften hin. Grund ist möglicherweise eine Funktionsstörung von Galle oder Leber. Auch hier muss ein Arzt die Ursachen klären. |
In der Regel reguliert sich die Farbe des Stuhls innerhalb weniger Tage ganz von selbst.
Wenn die Färbung jedoch über einen längeren Zeitraum weiter besteht, sollte in jedem Fall ein Arzt bemüht werden.
Er wird noch weiterer Diagnose-Kriterien hinzuziehen wie zum Beispiel die Stuhlform.
Diagnose anhand des Stuhlgangs: Farbe, Form und Konsistenz
Neben der Farbe des Stuhlgangs liefert seine Form wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose. Dabei orientieren sich die Mediziner in der Regel an der sogenannten Bristol-Stuhlformen-Skala.
Die Skala unterteilt den Stuhlgang nach Typen und unterscheidet dabei sieben verschiedene Arten vom harten Stuhlgang (Typ 1) bis hin zum Durchfall (Typ 7).
Typ 1 und 2 weisen auf eine Verstopfung hin, Typ 5 bis 7 auf Durchfall.
Bei Typ 3 und 4 handelt es sich um gesunde Formen von Stuhlgang, denn sie besitzen den optimalen Wassergehalt.
Alle anderen sollte man mit dem Arzt abklären, wenn sie gehäuft auftreten.
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