Übelkeit – mögliche Ursachen erkennen und behandeln

Übelkeit tritt häufig gemeinsam mit einem Brechreiz auf und ist äußerst unangenehm. Sie ist allerdings in den seltensten Fällen eine eigenständige Erkrankung. Meistens tritt sie als Symptom auf und kann viele Ursachen haben. So unterschiedlich die Ursachen, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. In einigen Fällen können spezielle Medikamente die Übelkeit lindern, in anderen Fällen hilft eine darüber hinausgehende Therapie. Eine weitere Möglichkeit ist es, dem mit der Übelkeit einhergehenden Brechreiz nachzugeben, da nach dem Erbrechen die Übelkeit verschwinden kann.

Übelkeit aufgrund von Nahrungsmitteln

Übelkeit tritt häufig in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auf. Besonders fettige, stark gewürzte Speisen und sehr lange Pausen zwischen den einzelnen Mahlzeiten führen häufig zu Problemen. Wenn du regelmäßig vor oder nach dem Essen Übelkeit verspürst, kann es helfen, deine Ernährung umzustellen. Häufig haben schon kleine Veränderungen eine große Wirkung.

Zu viel essen kann zu Übelkeit führen …
Übelkeit nach einem zu üppigen Essen ist ein weit verbreitetes Problem. Die einfachste Behandlung: weniger essen. Wenn die Übelkeit bereits da ist, helfen Bitterstoffe, warme Bauchwickel oder eine Wärmflasche, eine fettige oder üppige Mahlzeit besser zu verdauen. Entgegen der landläufigen Meinung hilft ein Schnaps nach dem Essen nicht. Der Alkohol verlangsamt den Verdauungsprozess eher und wirkt damit kontraproduktiv. Auch frei verkäufliche Mittel gegen Übelkeit können die Beschwerden lindern. Viele Präparate enthalten pflanzliche Inhaltsstoffe wie Kamillenblüten, Kümmel, Melisse oder Pfefferminz, die nicht nur Übelkeit reduzieren, sondern auch bei Völlegefühlen, Sodbrennen und Blähungen helfen.

… zu wenig essen ebenfalls!
Nicht nur der Verzehr großer Mengen, auch der Verzicht auf Nahrung kann zu Übelkeit führen. Wer über längere Zeit nichts isst, riskiert jedoch nicht nur Übelkeit, sondern auch einen niedrigen Blutzuckerspiegel, der unter Umständen bis zur Ohnmacht führen kann. Leicht verdauliche Kost in kleinen Mengen über den Tag verteilt reduziert das Risiko.

Verdorbene Lebensmittel
Übelkeit und Brechreiz sind eine wichtige Schutzfunktion des Körpers. Wenn du beispielsweise verdorbene Lebensmittel zu dir genommen hast, merkt dein Körper das sehr schnell und möchte die Schadstoffe schnellstmöglich wieder loswerden. Diese Lebensmittelvergiftung führt meist sehr schnell zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Diese sollten auch nicht unterbunden werden, da die Toxine zügig ausgeschieden werden sollten. Zur Behandlung reicht in den meisten Fällen eine ausreichende Flüssigkeits- und Salzzufuhr.
Wenn die Symptome länger anhalten und keine Besserung eintritt, solltest du einen Arzt aufsuchen. Möglicherweise hat die Übelkeit andere Ursachen, beispielsweise eine Pilzvergiftung, die medikamentös behandelt werden muss.

Allergien und Unverträglichkeiten
Wenn du unter Allergien oder Unverträglichkeiten leidest, kennst du die Situation bestimmt: Nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel treten Bauchschmerzen, Krämpfe und Übelkeit auf. Verzichte nach Möglichkeit auf Inhaltsstoffe, von denen du weißt, dass sie deinem Körper nicht guttun.
Für einige Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es auch Medikamente, die die Symptome lindern, beispielsweise bei einer Laktoseintoleranz.

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Physische Ursachen

Übelkeit ist ein häufiges Symptom verschiedener Grunderkrankungen. Wenn du weitere Symptome bemerkst, wie beispielsweise Fieber, starke Schmerzen im Bauchraum oder in der Brust, Schweißausbrüche und häufiges Erbrechen, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Schwangerschaft
Regelmäßige Übelkeit am Morgen kann ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein. Ein Schwangerschaftstest verschafft Klarheit. Die morgendliche Übelkeit wird durch einen starken Anstieg des Hormons HCG verursacht und verbessert sich meistens nach etwa zwölf Wochen deutlich.
Wenn bereits Gerüche Übelkeit verursachen oder du nach jeder Mahlzeit einen Brechreiz verspürst, hilft manchmal schon eine Veränderung deiner Ernährungsgewohnheiten. Meide stark gewürzte und fettige Speisen und reduziere die Größe der einzelnen Mahlzeiten. Obst, Gemüse und Knäckebrot sind leicht verdauliche und bekömmliche Snacks und können aufkommende Übelkeit unterdrücken.

Erkrankungen
Viele Erkrankungen verursachen Übelkeit und Bauchschmerzen. Das können Erkrankungen im Bauchraum sein, wie ein Reizmagen, Gastritis, Magen- und Darmgeschwüre, eine Leberentzündung, Nierenkoliken oder sogar ein Herzinfarkt. Aber auch das Gehirn kann Auslöser von Übelkeit sein. Bei Migräne, Hirnhautentzündung, einer Schädelprellung oder einem Hitzschlag tritt Übelkeit ebenfalls häufig als Begleitsymptom auf. Auch eine Fehlsichtigkeit oder andere Erkrankungen der Augen können zu Übelkeit führen.
Wenn du neben der Übelkeit weitere Beschwerden verspürst, solltest du daher einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

Reiseübelkeit
Die Ursache von Reiseübelkeit liegt in der Bewegung. Starke Bewegungen auf einem Schiff oder in einem schwankenden Reisebus bringen den Gleichgewichtssinn durcheinander. Reiseübelkeit geht meist einher mit Kopfschmerzen und Schwindel. Bei leichten Symptomen hilft es häufig schon, einen festen Punkt in der Ferne zu fixieren, anstatt zu lesen oder auf das Smartphone zu schauen. Auch Tabletten, Kaugummis und Pflaster gegen Reisekrankheit lindern die Symptome.
Wenn du weißt, dass du leicht unter Reiseübelkeit leidest, kann es helfen, einen Großteil der Reise, beispielsweise im Flugzeug, auf dem Schiff oder im Bus, schlafend zu verbringen. So reduzierst du die optischen Reize, die hauptverantwortlich für die Reisekrankheit sind.

Nebenwirkungen von Medikamenten
Einige Medikamente können als Nebenwirkung Übelkeit verursachen. Besonders häufig tritt dies bei Antibiotika, Chemotherapie und teilweise auch bei Antidepressiva auf. Wenn du die Medikamente nicht absetzen kannst, helfen in vielen Fällen Tabletten, die den Brechreiz lindern, zum Beispiel Mittel gegen Reiseübelkeit. Sprich aber auch mit deinem Arzt über die Nebenwirkungen. Vielleicht kann er dir ein anderes Medikament verschreiben, dessen Wirkstoffe bei dir weniger unerwünschte Effekte auslösen.

Psychische Ursachen

Neben körperlichen Ursachen können auch psychische Probleme Übelkeit verursachen. Stress, Ekel, Schmerzen und Angst sind häufige Auslöser von Übelkeit.
Bei kurzzeitig auftretenden Stresssituationen helfen frei verkäufliche Arzneimittel, die auftretende Übelkeit lindern. Wenn du jedoch häufig unter stressbedingter Übelkeit leidest, solltest du dich um die Ursache kümmern. Nicht jeder Stress lässt sich im Alltag vermeiden, du kannst jedoch an deinem Umgang mit dem Stress arbeiten. Achtsamkeitsübungen, Yoga und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, dass du auch stressige Situationen gelassener meisterst.

Fazit

Übelkeit kann die verschiedensten Ursachen haben. Sie ist häufig kein einzelnes Symptom, sondern tritt in Kombination mit anderen Beschwerden auf, die Aufschluss auf die Grunderkrankung geben können. Leichte und seltene Anzeichen von Übelkeit nach dem Essen oder auf Reisen kannst du einfach selbst in den Griff bekommen. Bei häufiger, starker Übelkeit mit Erbrechen und anderen Symptomen solltest du unbedingt einen Termin bei deinem Arzt machen. Je früher schwerwiegende Erkrankungen erkannt werden, desto besser sind die Aussichten auf einen Therapieerfolg.